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Neue Klima-Studie: Ausstoß an Treibhausgasen steigt 2021 deutlich


Neue Studie
Ausstoß an Treibhausgasen steigt dieses Jahr deutlich

Von dpa
Aktualisiert am 15.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Rauch steigt aus einem Schornstein vom Heizkraftwerk Klingenberg im Berliner Ortsteil Rummelsburg.Vergrößern des BildesRauch steigt aus einem Schornstein vom Heizkraftwerk Klingenberg im Berliner Ortsteil Rummelsburg. (Quelle: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)
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Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Damit das gelingt, müssen deutlich mehr Treibhausgase eingespart werden. Dabei wird es 2021 den größten Anstieg des CO2-Ausstoßes seit 1990 geben.

Der Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland wird nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende in diesem Jahr deutlich steigen. Die Emissionen dürften gegenüber 2020 voraussichtlich um rund 47 Millionen Tonnen zulegen, heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das sei der größte Anstieg seit 1990. Deshalb werde der Rückgang der Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 lediglich 37 Prozent betragen.

Im Corona-Jahr 2020 lag der Ausstoß an Treibhausgasen mit rund 739 Millionen Tonnen 40,8 Prozent unter dem im Ausgangsjahr 1990. Deutschland hatte damit das Klimaziel eines Rückgangs um 40 Prozent erreicht – auch weil im Corona-Lockdown in Fabriken zeitweise nicht mehr produziert wurde und es weniger Reisen mit dem Auto oder dem Flugzeug gab.

Rund ein Drittel der Minderungen waren nach Angaben des Umweltbundesamtes Folge der Pandemie. Die Behörde hatte deshalb einen Anstieg der Emissionen in diesem Jahr erwartet.

Höchster Anstieg der Treibhausgasemissionen seit 1990

Inzwischen ist die Wirtschaft wieder angelaufen und auf den Straßen ist wieder mehr Verkehr. "Der vermeintliche Erfolg von 40 Prozent Emissionsminderung im letzten Jahr war kein wirksamer Klimaschutz, sondern eine Eintagsfliege, bedingt durch Corona und Sondereffekte", betonte Agora-Direktor Patrick Graichen. Deutschland werde 2021 den höchsten Anstieg der Treibhausgasemissionen seit 1990 verzeichnen. "Das übertrifft selbst den Anstieg nach der Wirtschaftskrise 2009/2010."

Zum neuerlichen Anstieg trugen auch die für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bisher ungünstigen Witterungsbedingungen bei. So ging die Erzeugung durch Windkraftanlagen an Land in den ersten sechs Monaten um 20 Prozent zurück. Auch im Juli war die Entwicklung ungünstig. Nach Angaben der Bundesnetzagentur lag die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wetterbedingt 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Im Gegenzug laufen konventionelle Kraftwerke häufiger. Der Energiekonzern RWE hatte mitgeteilt, dass seine Stromproduktion aus Braunkohle im ersten Halbjahr fast 50 Prozent höher war als im Vorjahreszeitraum. Braunkohlekraftwerke stoßen besonders viel Kohlendioxid aus.

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden

Dabei hat sich Deutschland ein höheres Tempo beim Abbau der Treibhausgasemissionen vorgenommen. Im neuen Klimaschutzgesetz wurde das Ziel verankert, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden – also nur noch so viele Treibhausgase auszustoßen, wie wieder gebunden werden können. Auf dem Weg dorthin sollen die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent sinken, bis zum Jahr 2040 soll ein Rückgang um 88 Prozent erreicht sein.

Das Gesetz legt auch Jahresemissionsmengen in den einzelnen Wirtschaftssektoren wie Verkehr, Gebäude oder Industrie fest. Diese Ziele für 2021 werden laut Agora verfehlt. "Damit ist ein Sofortprogramm mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen quer durch alle Sektoren nicht nur notwendig, sondern auch rechtlich zwingend", forderte Graichen.

Die künftige Bundesregierung müsse innerhalb der ersten 100 Tage "das größte Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, das es in der Bundesrepublik je gegeben hat".

Die Agora-Berechnung basiert auf Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Sie hatte für das erste Halbjahr 2021 einen Anstieg des Energieverbrauchs um 4,3 Prozent und um 6,3 Prozent höhere CO2-Emissionen ermittelt. Die Agora-Experten verweisen darauf, dass ihre Schätzung aufgrund der Vielzahl an Einflussfaktoren mit Unsicherheiten verbunden sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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