Plagiate in der Abschlussarbeit Luxemburgs Regierungschef soll abgeschrieben haben

Vorwürfe gegen Xavier Bettel: Der Ministerpräsident von Luxemburg soll auf 96 Prozent der Seiten seiner Abschlussarbeit plagiiert haben. Er selbst gibt an, die Fehler nicht böswillig gemacht zu haben.
Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel sieht sich mit Plagiatsvorwürfen rund um seine Abschlussarbeit an der Universität im französischen Nancy konfrontiert. "Aus heutiger Sicht erkenne ich, dass man es hätte anders machen sollen, ja vielleicht anders machen müssen", räumte er am Mittwoch nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein. Der 48-Jährige betonte jedoch, er habe die Arbeit vor mehr als 20 Jahren "nach bestem Wissen und Gewissen" verfasst.
Laut einem Bericht des Onlinemagazins Reporter.lu übernahm Bettel auf 96 Prozent der 56 Seiten fremde Texte, ohne dies kenntlich zu machen. Die Arbeit befasste sich mit möglichen Reformen des Wahlsystems für das Europaparlament und wurde an der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaften eingereicht.
Entscheidung akzeptieren
Er überlasse es nun der Universität zu bewerten, ob die Abschlussarbeit den damaligen Kriterien entsprach, erklärte Bettel. Sollte dies nicht der Fall sein, akzeptiere er "natürlich" die Entscheidung der Hochschule.
In Deutschland waren in den vergangenen Jahren mehrere Politiker nach Plagiatsvorwürfen zurückgetreten, unter anderen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD).
- Nachrichtenagentur AFP