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Hannover: Bosselmann-Chef erntet heftige Kritik nach erfolgreichem Appell


Heftige Kritik nach emotionalem Appell
Bäckereichef verteidigt Kündigungsdrohung an Mitarbeiter

Von Nathalie Rippich

Aktualisiert am 23.03.2020Lesedauer: 2 Min.
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Mehrere Millionen Mal wurde sein Video-Appell angesehen – dann gab es Kritik: Der hannoversche Bäckereichef Bosselmann hat seinen Mitarbeitern mit Kündigung gedroht.Vergrößern des Bildes
Mehrere Millionen Mal wurde sein Video-Appell angesehen – dann gab es Kritik: Der hannoversche Bäckereichef Bosselmann hat seinen Mitarbeitern mit Kündigung gedroht. (Quelle: imago-images-bilder)

Ein emotionaler Video-Appell eines Mittelständlers in der Corona-Krise berührt Millionen Menschen. Nun ist dem hannoverischen Bäckerei-Unternehmer genau das auf die Füße gefallen. Nach dem Lob hagelt es jetzt Kritik.

Mit einem emotionalen Appell hat der hannoversche Bäckerei-Unternehmer Gerhard Bosselmann viele Menschen bewegt. Er teilte in den sozialen Medien ein Video von sich, das Sie oben oder hier sehen können, und in dem er von der schwierigen wirtschaftlichen Situation seines Unternehmens spricht. Ausdrücklich dankt er seinen Mitarbeitern, "die kein Homeoffice machen können", für ihren mutigen Einsatz. Tausendfach wurde das Video, in dem er die Kunden bittet, weiter zu ihrem Bäcker zu gehen, geteilt. Am Ende rollen sogar Tränen. Dass das emotionale Video (siehe oben oder hier) nur die halbe Wahrheit zeigt, wird kurze Zeit später bekannt – ebenfalls über die sozialen Netzwerke.

Denn Gerhard Bosselmann hatte zuvor eine Kündigungsdrohung gegen seine Mitarbeiter ausgesprochen. Das Schreiben wurde auf Twitter verbreitet. Die Echtheit bestätigte der Bäckerei-Unternehmer der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" gegenüber und sagte: "Ich stehe dazu." Auf Nachfrage des "Spiegel" verteidigt der Bäckerei-Unternehmer sein Vorgehen, räumt aber Fehler ein. "Ich habe mich im Ton vergriffen", sagte er zu seiner Ankündigung, Mitarbeitern fristlos zu kündigen, die allzu sorglos mit der Coronavirus-Ausbreitung umgehen würden.

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In dem Brief hatte Bosselmann angekündigt, Krankmeldungen wegen einer Erkältung nur mit vorgelegter Corona-Testierung zu akzeptieren. "Andernfalls werden wir keine Lohnfortzahlung zahlen." Er sei auch entschlossen, Mitarbeiter zu versetzen oder zu entlassen. Er habe aber niemandem gekündigt, sagte Bosselmann nun dem "Spiegel". "Ich war einfach wütend und vor allem auch in Sorge."

Den harschen Ton begründete er mit der augenblicklichen Ausnahmesituation. Ein Mitarbeiter habe ihn gefragt, ob er nach einer "Corona-Party", auf der ein positiv getesteter Mensch gewesen sei, noch zur Arbeit kommen müsse. Danach habe er den Aushang aufgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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