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Viele Corona-Tote: Landkreis Miesbach richtet Leichensammelstelle ein


Bundesweit Höchststand bei Opfern
Wegen Corona-Toten – Landkreis richtet Leichensammelstelle ein

Von dpa
Aktualisiert am 01.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Eine Pflegekraft steht auf einer Intensivstation in einem Zimmer und bedient eine Herz-Lungen-Maschine. (Symbolbild)Vergrößern des BildesEine Pflegekraft steht auf einer Intensivstation in einem Zimmer und bedient eine Herz-Lungen-Maschine (Symbolbild). (Quelle: Fabian Strauch/dpa-bilder)
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Weil die Krematorien im bayerischen Miesbach zunehmend überfordert sind, wurde eine Sammelstelle eingerichtet. Zwar seien die Zahlen zuletzt leicht gefallen. Eine Entspannung sei dennoch nicht in Sicht.

Angesichts der angespannten Lage in den Krankenhäusern richtet der Landkreis Miesbach vorsorglich eine Leichensammelstelle ein. "Es ist eine Vorsichtsmaßnahme", sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Mittwoch. Es gehe darum, Leichen zu kühlen, bevor sie bestattet werden können. Der Ort werde in diesen Tagen eingerichtet. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Derartige Vorbereitungen habe es unter dem Eindruck von Bergamo bereits in der Vergangenheit gegeben, sagte die Sprecherin. Der Katastrophenschutz treffe nun erneut erste Maßnahmen, obwohl die Zahlen der Neuinfektionen in der vergangenen Woche im Vergleich zu den Vorwochen zurückgegangen seien. Es könne aber keine Entwarnung gegeben werden, man rechne wieder mit steigenden Zahlen.

Alleine im November starben laut Landratsamt 23 Menschen im Landkreis an oder mit dem Coronavirus. Dies führe dazu, dass Krematorien und Bestatter zunehmend überlastet seien. Wo sich die Leichensammelstelle befinde, werde aus Pietätsgründen nicht mitgeteilt.

Zahl der Toten bundesweit auf Höchststand

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Toten hat den höchsten Stand seit neun Monaten erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 446 Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen von Mittwochmorgen hervorgeht. Ein höherer Wert wurde zuletzt am 20. Februar erreicht (490). Mit Blick auf den aktuellen Wert ist zu bedenken, dass sich die Zahl der Todesfälle verzögert zur Zahl der Neuinfektionen entwickelt, da zwischen Infektion und Tod einige Zeit vergeht. Es dürften also in den kommenden Tagen noch höhere Werte erreicht werden.

Momentan ist die Zahl der täglich übermittelten Corona-Toten noch weniger als halb so groß wie zum Höhepunkt der zweiten Corona-Welle Ende vergangenen Jahres – und das, obwohl es momentan wesentlich mehr Ansteckungen gibt als damals. Experten führen das auf den positiven Effekt der Impfung zurück, die wirksam vor schweren Krankheitsverläufen schützt. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Dienstags 67.186 neue Corona-Fälle – in etwa so viele wie vor einer Woche.

Inzidenz sinkt minimal

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank zum zweiten Mal in Folge. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 442,9 an (Vorwoche: 404,5; Vormonat: 118,0). Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert leicht darunter bei 452,2 gelegen.

Auch der sogenannte 7-Tage-R-Wert – eine Art Ansteckungsindikator – ist mit 0,89 vergleichsweise niedrig. Ein R-Wert von 0,89 bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor etwa 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er anhaltend unter 1, sinken die Fallzahlen. Zum Vergleich: Vor einer Woche gab das RKI den Wert noch mit 1,01 an.

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Es ist allerdings unklar, ob Inzidenz und R-Wert noch das tatsächliche Infektionsgeschehen widerspiegeln. Denkbar wäre beispielsweise auch, dass die hohe Zahl positiver Corona-Nachweise das Erfassungs- und Meldesystem ans Limit bringt. So warnte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag davor, dass Labore in manchen Regionen "schlichtweg an den Grenzen des Leistbaren" seien, was das Auswerten von Corona-Tests angeht. Dazu gehörten Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen.

Gefahr für Auslastung steigt

"Die Gefahr besteht, dass bei einer Auslastung nahe oder regional oberhalb der Maximalgrenze schon bei kleineren Ausfällen von Personal oder Geräten die Befundlaufzeiten auf mehrere Tage steigen, was es unbedingt zu vermeiden gilt", sagte Evangelos Kotsopoulos vom ALM-Vorstand.

Zu beachten ist wiederum aber auch, dass die vom RKI gemeldeten Inzidenzen im Vergleich zum Vortag nicht nur in Bundesländern mit hohen Werten wie Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen gesunken sind, sondern in einer deutlichen Mehrheit der Länder.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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