Zerwürfnis nach fast 40 Jahren Bericht: Chef von Kult-Zirkus droht der Stadt Aachen

Ein bitterer Streit eskaliert: Der Circus Roncalli will Aachen für immer verlassen. Was hinter dem Zerwürfnis nach fast 40 Jahren steckt.
Nach fast 40 Jahren freundschaftlicher Verbindung endet laut einem Bericht die Beziehung zwischen dem Circus Roncalli und der Stadt Aachen offenbar im Streit. "Wir werden nie wieder nach Aachen kommen", erklärte Roncalli-Direktor und Gründer Bernhard Paul am Freitag der "Aachener Zeitung".
Anlass für den Eklat ist demnach eine Verfügung des städtischen Ordnungsamtes, die dem Zirkus die Entfernung sämtlicher Plakate in der Stadt auferlegte – selbst jene auf Privatgrundstücken. Bei Nichteinhaltung droht ein Strafgeld von 5.000 Euro. Die Stadt Aachen wies gegenüber der "Aachener Zeitung" die Vorwürfe zurück und betonte, dass die Straßenverordnung für alle gelte und wildes Plakatieren im Sinne des Stadtbildes verboten sei.
Roncalli kritisiert neben dem Plakatstreit auch den zugewiesenen Standort auf dem Bendplatz, nachdem die ursprüngliche Zusage der Stadt für das CHIO-Gelände zurückgezogen worden war. Zudem beklagt Paul in dem Bericht der Zeitung hohe Parkgebühren für Besucher und erinnert an den eingestellten Historischen Jahrmarkt in Kornelimünster, der wegen gestiegener städtischer Auflagen von Roncalli nicht mehr wirtschaftlich durchführbar gewesen sei.
"Wir fühlen uns in Aachen nicht mehr willkommen", resümiert der Zirkusdirektor. Die letzten Vorstellungen in Aachen finden am 1. Juni statt, danach zieht Roncalli weiter nach Frankfurt. Für die 2026 geplante Jubiläumstournee zum 50-jährigen Bestehen will Paul nach alternativen Städten suchen. "Wir müssen nicht nach Aachen kommen, wir können auch wieder nach New York gehen!"
- aachener-zeitung.de (kostenpflichtig): Eklat: Roncalli-Chef Bernhard Paul will niemals mehr in Aachen gastieren
- roncalli.de: Tournee 2025 Aachen