t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berliner Polizei ermittelt nach Rassismusvorwürfen gegen Beamte


Mit Knie auf Hals gedrückt?
Nach Rassismusvorwürfen durch "Fridays for Future": Ermittlungen gegen Polizisten

Von Yannick von Eisenhart Rothe

12.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
"Fridays for Future"-Aktivist, Polizei-Schriftzug: Der Mann wirft Berliner Polizisten "rassistische Polizeigewalt" vor.Vergrößern des Bildes
"Fridays for Future"-Aktivist, Polizei-Schriftzug: Der Mann wirft Berliner Polizisten "rassistische Polizeigewalt" vor. (Quelle: Screenshot Instagram/Andreas Gora/Imago Images)

Ein "Fridays for Future"-Aktivist wirft Berliner Polizisten unter anderem vor, sich auf seinen Hals gekniet zu haben. Gegen die Beamten wird ermittelt.

Die Berliner Polizei ermittelt wegen möglicher rassistischer Gewalt gegen Polizeibeamte. Das bestätigte eine Polizeisprecherin gegenüber t-online. Die Ermittlungen übernehme eine spezielle Dienststelle des Landeskriminalamtes, das für Beamtendelikte zuständig sei.

Zuvor hatten Aktivisten von "Fridays for Future" angegeben, Opfer von "rassistischer Polizeigewalt" geworden zu sein. Die Umweltschützer hatten die Vorwürfe Anfang Juli in einem Post in sozialen Medien erhoben. Demnach seien vier Aktivisten in Kreuzberg von 20 bewaffneten Polizisten umzingelt worden. Die Polizei habe Gewaltandrohungen geäußert, "offensichtliche Panikattacken ignoriert" und medizinische Versorgung verweigert.

Die Berliner Polizei schilderte den Vorfall gegenüber t-online anders. Während einer Kontrolle wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sei "eine Gruppe Jugendlicher bzw. junger Erwachsener" erschienen und habe die Polizeimaßnahme mit ihren Mobiltelefonen gefilmt. Weil der Tatverdächtige gesagt habe, dass er nicht gefilmt werden wolle, die Filmenden aber trotzdem weitergemacht hätten, seien die Telefone beschlagnahmt worden. Einer der Filmenden habe erst versucht zu fliehen und habe sich dann gewehrt, weshalb zwei Beamten ihn hätte fixieren müssen.

Aktivist untermauert Vorwürfe gegen Berliner Polizei

Einer der beteiligten "Fridays for Future"-Aktivisten hat die Vorwürfe in einem Video auf Instagram bekräftigt und den Vorfall aus seiner Sicht geschildert. "Mich persönlich betraf die rassistische Maßnahme am härtesten", sagt der junge Mann namens Rafid in dem Video.

Empfohlener externer Inhalt
Instagram
Instagram

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

In der betreffenden Nacht sei er mit den befreundeten Aktivisten in Kreuzberg unterwegs gewesen. Dabei hätten sie gesehen, wie fünf schwarze Personen von der Polizei kontrolliert worden seien. "Mit ihnen wurde sehr aggressiv und gewaltsam umgegangen und einige von denen mussten sich sogar ausziehen", sagt Rafid.

"Sei keine Pussy, sei ein Mann"

Er und seine Freunde hätten sich entschieden, die Maßnahme zu filmen. Aber noch bevor es dazu gekommen sei, sei ein Polizist, der das Vorhaben mitbekommen habe, auf sie zugekommen und habe sie aufgefordert, sich an die Wand zu stellen. Zwei Polizisten seien auf ihn zugerannt, hätten die Tasche auf seinem Rücken zerrissen und ihn zu Boden gestoßen. Er habe geschrien, geweint und keine Luft bekommen, sagt Rafid. Ein Polizist hätte zu ihm gesagt: "Sei keine Pussy, sei ein Mann." Außerdem habe ein Polizist Rafids Hals mit dem Knie zu Boden gedrückt.

Er habe Todesangst gehabt, sagt Rafid. Nach einiger Zeit sei ein Polizist zu ihm gekommen und habe ihn unter Androhung von Gewalt dazu gezwungen, das Passwort für sein Handy zu verraten, was Rafid getan habe. "Er ging durch mein Handy und löschte was er wollte, obwohl ich kein einziges Video aufgenommen habe", sagt Rafid. Nach 20 bis 40 Minuten sei er ohne sein Handy, weinend und allein wieder freigelassen worden.

Zu den genauen Vorwürfen Rafids äußerte sich die Polizei auf Anfrage nicht. Die Sprecherin sagte, dass weiterhin keine Anzeige von Rafid gegen die Beamten vorliege. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe sei das Ermittlungsverfahren gegen die Beamte trotzdem von Amtswegen eingeleitet worden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website