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Umstrittener Plan in Bernau bei Berlin: Wanderfalken sollen Tauben töten


Bernau bei Berlin
Umstrittene Maßnahme: Wanderfalken sollen Tauben töten

Von dpa, t-online, yer

23.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 146782388Vergrößern des BildesZwei Wanderfalken mit erlegter Taube (Symbolbild): Die Bernauer Stadttaubenhilfe ist entsetzt. (Quelle: imageBROKER/Robin Chittenden via www.imago-images.de)
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Um die Zahl der Tauben zu verringern, sollen in Bernau bei Berlin Wanderfalken eingesetzt werden. Kritiker sehen Brieftauben und kleine Hunde in Gefahr.

Die Stadt Bernau (Barnim) hat ein Problem mit Stadttauben rings um den Bahnhof: Die Vögel verdrecken das Fahrradparkhaus, das in regelmäßigen Abständen grundgereinigt werden muss. Jetzt sollen tierische Jäger helfen: Laut eines einstimmig gefassten Beschlusses der Bernauer Stadtverordnetenversammlung will die Kommune nun ein Wanderfalkenpärchen ansiedeln, dass die Population der Stadttauben wirksam dezimieren soll. Die Stadtverwaltung will aber zunächst prüfen, ob der Beschluss überhaupt umsetzbar ist.

Die Wirksamkeit dieser Methode ist jedoch umstritten. Die Brieftaubenzüchter in der Region schlagen Alarm, befürchten sie doch, dass die Wanderfalken eher ihre Zuchttauben töten als die wildlebenden Stadttauben am Bahnhof. "Der Wanderfalke jagt im freien Luftraum ohne großes Risiko. Der wird keiner Stadttaube in einer belebten Gegend hinterher fliegen", sagte Steffen Baumbach, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Falkner.

Stadttaubenhilfe Bernau kritisiert: "Könnte Chihuahuas treffen"

Scharfe Kritik an dem Plan kommt auch von der Bernauer Stadttaubenhilfe. "Wir begreifen nicht, wie Politiker ohne tiefere Kenntnisse der Materie aus reinem Aktionismus heraus einen Plan ins Leben rufen wollen, der nicht nur grob fahrlässig ist, sondern aus verschiedenen Gründen auch überhaupt nicht funktionieren kann", heißt es auf der Facebook-Seite der Gruppe.

Auf dem Speisezettel des Wanderfalken stünden auch kleinere Säugetiere. Daher könne es "auch den kleinen Chihuahua beim Spaziergang treffen", heißt es weiter. Ein von der Gruppe eingerichtetes Taubenhaus habe bereits erste Ergebnisse gezeigt und die Verunreinigungen stellenweise verringert.

Wenn Wanderfalken angesiedelt würden, würden sich die Tauben im Taubenhaus nicht mehr sicher fühlen, befürchtet die Stadttaubenhilfe. "Der Schwarm würde sich in viele kleinere Schwärme aufteilen, die dann in die entlegeneren Wohngebiete in der Umgebung ziehen würden", schreibt die Gruppe. Dort würden die Tiere dann auf Balkonen oder in Hausnischen nisten und dort für Verschmutzungen sorgen.

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