Reaktionen auf Attacke in Spandau "Ein unglaublich schockierender Vorfall"
Ein Messerangriff an einer Berliner Schule schockiert. Ein SPD-Innenpolitiker fordert bessere Prävention, ein Polizeigewerkschafter fordert Medienkompetenz im Lehrplan.
Nach dem Messerangriff auf einen zwölfjährigen Schüler in Berlin-Spandau ist die Bestürzung in der Hauptstadt groß. Der Junge soll von einem 13-jährigen Mitschüler auf dem Gelände der Grundschule am Weinmeisterhorn mit einem Messer schwer verletzt worden sein. Hier lesen Sie alle aktuellen Informationen zu dem Angriff.
Martin Matz, der innenpolitische Sprecher der SPD, sagte t-online: "Der Vorfall in Spandau schockiert." Der genaue Verlauf werde derzeit aufgeklärt, aber schon jetzt müsse man fragen: "Warum glauben immer mehr junge Männer – und hier sogar im Kindesalter – dass man ein Messer dabei haben sollte?" Das führe zu Situationen und Taten, die alle Beteiligten nachher bereuen würden. Er forderte, Präventionsprogramme wie "Messer machen Mörder" von der Polizei Berlin gezielt auszubauen.
Polizweigewerkschafter bringt Messerverbot ins Gespräch
Stephan Weh, Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sprach von einem "unglaublich schockierenden Vorfall". Man müsse den Ärzten dafür danken, dass sie dem Jungen das Leben gerettet haben. "Unsere Gedanken sind bei dem Jungen, seinen Angehörigen, Mitschülern, Lehrkräften und den ersteintreffenden Kollegen von Polizei und Feuerwehr."
Weh sagte t-online, man müsse in unserer Gesellschaft stärker über die wachsende Gewalt, Gründe und Maßnahmen debattieren. Es sei seit Jahren zu erkennen, dass die Auseinandersetzungen auf Schulhöfen auch mit Waffen mehr werden würden. Der Einfluss von Social Media steige, die Kompromissfähigkeit sinke. Trotzdem sei das Thema Medienkompetenz nicht fest im Lehrplan verordnet, trotzdem gebe es kein generelles Messerverbot in der Öffentlichkeit. "Wir müssen uns dann auch mal fragen, was wir als Gesellschaft unseren Kindern eigentlich vorleben."
Bildungssenatorin will umgehend mit Schulleitung sprechen
Ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie äußerte sich gegenüber dem RBB, "tief betroffen" über den Vorfall. Die Grundschule habe nach dem Notfallplan "schnell und verantwortungsvoll gehandelt".
Die Schulleitung stehe im engen Austausch mit den zuständigen Stellen. Das schulische Krisenteam sowie das Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) seien eingebunden und würden unterstützen, hieß es. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) wolle umgehend das persönliche Gespräch mit der Schulleitung suchen.
- Anfrage an Martin Matz, innenpolitischer Sprecher der SPD
- Anfrage an Stephan Weh, Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei