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Berlin: AfD-Mann soll Journalistin gebissen haben


Prozessbeginn in Berlin
AfD-Mann soll Journalistin gebissen haben

Von t-online, mtt

17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Kai Borrmann soll Steph Karl gebissen haben: Zuvor habe er sie rassistisch beleidigt, berichtet die Musikjournalistin.Vergrößern des BildesKai Borrmann soll Steph Karl gebissen haben: Zuvor habe er sie rassistisch beleidigt, berichtet die Musikjournalistin. (Quelle: AfD/Instagram)

Ein AfD-Politiker soll zwei Frauen erst beleidigt und dann geschlagen und gebissen haben. Jetzt berichtet eines der Opfer.

Die Auseinandersetzung begann in einem Restaurant in Berlin – und sie endete laut Staatsanwaltschaft mit Schlägen und Bissen auf der Straße. Am Mittwoch beginnt der Prozess. Der Angeklagte hatte Berichten zufolge zum Tatzeitpunkt mehr als ein Promille Alkohol im Blut – und saß für die AfD in der Bezirksverordnetenversammlung von Mitte.

"Der hat die ganze Zeit versucht, mit uns zu diskutieren und war sehr, sehr unangenehm", schildert die Musikjournalistin Steph Karl die Begegnung vom August 2021 bei Instagram. "Er hat uns mehrfach das N-Wort gesagt und einfach nicht aufgehört."

Die Frauen seien dann gegangen. "Wir wollten einfach weg von diesem Menschen", berichtet die Journalistin. Aber der AfDler sei ihnen gefolgt, habe durchgehend das N-Wort gesagt. Karl: "Ich werde es nie vergessen. Ich habe vor Wut so geweint."

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Berliner Journalistin: "Ich bin kein N-Wort, ich bin ein Mensch!"

Schließlich habe sie den Mann zur Rede gestellt, berichtet sie. Sie habe sich an ihn gewandt und gesagt: "Ich bin kein N-Wort, ich bin ein Mensch!"

Daraufhin habe der AfD-Verordnete zuerst zugeschlagen, dann in einer Rangelei auch noch gebissen. Der AfD-Mann bestätigt den Zwist, behauptet allerdings, er habe durch die Verwendung des N-Wortes die Frauen nicht beleidigt, verfolgt habe er sie auch nicht. Man habe einfach nur zufällig den gleichen Weg gehabt, sagte Kai Borrmann der "Berliner Morgenpost". Dagegen spricht, dass seine Wohnung laut "Tagesspiegel" in der entgegengesetzten Richtung liegt – und dass sein Rad vor dem Lokal angeschlossen blieb.

Die Musikjournalistin sagte der "Bild", sie habe einen kenianischen Elternteil. "Wenn jemand dieses Wort sagt, um mich herabzuwürdigen, tut mir das weh. Er fand sich sehr lustig dabei. Er hat es wortwörtlich genossen, dieses Wort zu sagen und uns damit zu beleidigen."

Mutmaßlicher Angreifer aus AfD-Fraktion ausgetreten

Borrmann sei etwa 1,90 Meter groß und ihr körperlich überlegen. Er sei offensichtlich davon ausgegangen, sie ohne Konsequenzen rassistisch attackieren zu können. "Nicht mit mir", sagte Karl dem "Tagesspiegel". Und sie appelliert: "Passt auf euch auf, sowas kann jederzeit, überall passieren. Geht in Selbstverteidigungskurse, damit ihr euch wehren könnt, wenn es zum Angriff kommt."

Borrmann trat nach Anklageerhebung aus der AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung aus. Mit der Anklage habe das aber nichts zu tun, behauptete er. Grund seien interne Konflikte gewesen.

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