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Klimaprotest im Gericht: "Letzte Generation"-Aktivist klebt sich auf Tisch fest


Mitgründer der "Letzten Generation"
Aktivist klebt sich in Gericht fest – mitsamt Tisch rausgeworfen

Von Yannick von Eisenhart Rothe

Aktualisiert am 23.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Aktion unterbricht Prozess: Aufnahmen zeigen die skurrile Szene im Gerichtssaal. (Quelle: t-online)

Bei einem Prozess in Berlin hat sich ein Aktivist der "Letzten Generation" im Gerichtssaal an einen Tisch geklebt. Er wurde samt Tisch aus dem Saal getragen.

Ein Aktivist der "Letzten Generation" hat sich in Berlin bei einem Prozess gegen ihn vor Gericht festgeklebt. Seine Aktion streamte er live auf Twitter. Bei dem Aktivisten handelt es sich um Henning Jeschke, einen der Mitgründer der "Letzten Generation".

In dem Livestream auf Twitter ist zu sehen, wie Jeschke den Richter beim Prozess unterbricht. "Es tut mir leid, dass ich das hier machen muss", sagt er. Er müsse das tun, "weil wir die Welt in so großer Gefahr sehen wie noch nie". Er habe sich am Tisch festgeklebt und übertrage das Ganze live ins Internet, sagt Jeschke. Im Hintergrund ist zu sehen, wie der Richter daraufhin offenbar den Saal verlässt.

Justizbeamter nimmt Aktivist offenbar das Handy ab

Jeschke sprach knapp zwei Minuten lang über Gefahren der Klimakrise. Er sagte, dass die Gefahren der Klimakrise im Prozess eine Rolle spielen müssten, und fordert, dass "Klimazerstörer" vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden müssten. Dann nahm ihm ein Justizbeamter offenbar das Handy ab, der Stream brach ab.

Eine Sprecherin des Gerichts sagte im Gespräch mit t-online, dass die Verhandlung nach einer kurzen Unterbrechung fortgesetzt worden sei. Weil der Angeklagte den Richter aber wiederholt unterbrochen habe, sei er von der Verhandlung ausgeschlossen worden. Weil Jeschke es abgelehnt habe, sich ablösen zu lassen, sei er mitsamt dem Tisch aus dem Saal gebracht worden und habe zunächst im Wartebereich gesessen und Interviews gegeben.

Im weiteren Verlauf habe man Jeschke ein Hausverbot erteilt und ihn, immer noch mit dem Tisch an der Hand, aus dem Gerichtsgebäude gebracht. Dort habe man ihn an die hinzugerufene Polizei übergeben.

"Ob wir den Tisch wiederbekommen oder nicht, wissen wir nicht"

Zuletzt sei der 23-Jährige dann in Begleitung an einer Bushaltestelle gesichtet worden - samt des etwa 1,20 Meter breiten Tisches. "Wir konnten auf den Tisch verzichten. Hauptsache, die Hauptverhandlung konnte fortgesetzt werden", erklärte die Gerichtssprecherin. "Ob wir den Tisch wiederbekommen oder nicht, wissen wir nicht", sagte sie. Der Prozess gegen Jeschke werde ohne ihn fortgesetzt.

In einer Pressemitteilung schrieb die "Letzte Generation", dass Jeschke die Verhandlung zehn Minuten nach Beginn unterbrochen habe. Die Richter setzen sich laut den Aktivisten im bisherigen Verfahren "nicht mit der Realität der Klimakrise auseinander, vor deren Hintergrund der Protest der 'Letzten Generation' stattfindet", heißt es weiter.

Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft Jeschke Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Es wurden Strafbefehle erlassen, wonach der Klimaaktivist eine Geldstrafe zahlen sollte. Weil er dagegen Einspruch erhob, kam es zum Prozess. Am Donnerstag handelte es sich um einen Fortsetzungstermin.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einer Sprecherin der Berliner Strafgerichte
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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