Naturschützer warnen vor "Betonwüste" in Berlin
In Berlin deutet alles auf eine Große Koalition hin. Keine guten Aussichten, finden Naturschützer.
Der Naturschutzbund (Nabu) Berlin hat CDU und SPD vorgeworfen, Umwelt- und Naturschutz nicht ernst genug zu nehmen. "Viele Aussagen von CDU und SPD insbesondere zur Mobilitäts- und Baupolitik sind alarmierend", sagte Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin beim Nabu Berlin.
Sie kritisierte, die beiden Parteien, die derzeit über die Bildung einer schwarz-roten Landesregierung verhandeln, wollten den Straßenraum überwiegend den Autos überlassen und dafür große Parkhäuser bauen. "Außerdem sollen große Frei- und Grünflächen wie das Tempelhofer Feld oder die Elisabeth-Aue bebaut werden", so die Naturschutzexpertin. "Wir befürchten, dass sich Berlin von der grünen Metropole hin zur Betonwüste entwickelt."
Unerträglich heiße Sommer
Frei- und Grünflächen seien nicht nur für viele Tier- und Pflanzenarten lebensnotwendig. Auch für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen in der Hauptstadt seien sie unverzichtbar. Bereits mehr als zwei Drittel der Gesamtfläche Berlins seien Siedlungs- und Verkehrsfläche.
Vor diesem Hintergrund sieht der Nabu Ankündigungen aus dem CDU-Wahlprogramm etwa zu noch ehrgeizigeren Neubauzielen als bisher oder zum Weiterbau der Autobahn 100 kritisch. "Wir müssen die versiegelte Fläche in Berlin auf das absolut notwendige Mindestmaß beschränken", forderte Schlaberg. "Jede weitere versiegelte Fläche wird heiße Sommer unerträglicher machen und bei starken Regenfällen zu Überflutungen führen."
- Nachrichtenagentur dpa