Berlin: Mann flüchtet nach Kopftuch-Attacke in der U-Bahn

In Berlin hat ein Mann während einer U-Bahnfahrt versucht, einer Frau ihr Kopftuch vom Kopf zu reißen. Nun ermittelt der Staatsschutz.

Am Freitagnachmittag ist es zu einem Polizeieinsatz im Berliner Ortsteil Britz gekommen. Laut Angaben der zuständigen Behörde wurden Einsatzkräfte wegen einer versuchten Körperverletzung gegen 16.30 Uhr zum U-Bahnhof Parchimer Allee alarmiert. Ein Mann soll in einer U-Bahn der Linie 7 versucht haben, einer Frau ihr Kopftuch vom Kopf zu reißen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der Tatverdächtige kurz nach dem Bahnhof Johannisthaler Chaussee durch Gesten versucht, der 38-Jährigen zu signalisieren, dass sie ihr Kopftuch abnehmen soll. Nachdem sich die Frau geweigert hatte, soll der Mann sie angegriffen haben. Andere Fahrgäste eilten der Frau zur Hilfe und konnten den Übergriff verhindern.

Politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen

Der Tatverdächtige konnte infolgedessen flüchten und wird nun gesucht. Zwischen der Station Johannisthaler Chaussee und der Station Parchimer Allee liegt lediglich ein weiterer Halt (Britz-Süd). Die weiteren Ermittlungen hat laut Angaben der Berliner Polizei der Staatsschutz des Landeskriminalamts übernommen, da eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden kann.

Bereits im vergangenen Jahr war einer Frau in Weißensee ihr Kopftuch gewaltsam vom Kopf gerissen worden. Im Juli 2022 soll eine 37-Jährige in einer Gaststätte in der Langhansstraße eine andere Frau zunächst beleidigt haben. Anschließend soll sie der Frau das Kopftuch weggerissen und auf den Boden geschmissen haben. Auch damals ermittelte der Staatsschutz.

Grundsätzlich ist der Berliner Staatsschutz für alle Straftaten, die politisch motivierte Hintergründe haben oder haben könnten, zuständig. Dazu zählen unter anderem auch links- oder rechtsextreme Gewalttaten.