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Prävention vor Wasserengpässen: Berlin überlegt Versorgung aus der Ostsee


Prävention vor Engpässen
Trinkt Berlin künftig das Badewasser aus der Ostsee?

Von t-online, ChD

26.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Großrohre in der Ostsee (Symbolbild): Wasser aus der Ostsee ist ein Vorschlag für die Versorgung in Berlin und Brandenburg.Vergrößern des BildesGroßrohre in der Ostsee (Symbolbild): Wasser aus der Ostsee ist ein Vorschlag für die Versorgung in Berlin und Brandenburg. (Quelle: Imago/ Frank Hormann)
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Der Wasservorrat in Berlin und Umgebung wird zunehmend knapper. Aus der Politik kommen verschiedene Lösungsansätze – auch von Fernversorgung ist die Rede.

In der Debatte um die Trinkwasserversorgung haben sich zuletzt verschiedene Grünen-Politiker zu Wort gemeldet. Um einem möglichen Engpass zuvorzukommen, stehen mehrere Vorschläge zur Wasserbeschaffung im Raum. Auch über eine Versorgung aus der Ostsee sei nachgedacht worden.

Besonders in Berlin und Brandenburg könnte sich das Problem der Trinkwasserknappheit in den nächsten Jahren ausbreiten. Um Lösungen zu finden, die dem entgegenwirken, sprach zuletzt Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch auf der Wochenendklausur ihrer Partei bei Nauen.

Pläne zur Vorsorge gegen einen Wasserengpass in Berlin

Der Berliner Senat müsse das Thema Wasserversorgung der Stadt dringend ernster nehmen, und ihm mit einem angemessen und entschlossenen Handeln entgegentreten, so die Politikerin. "Noch können wir planen und klug gegensteuern. Wenn das klappt, müssen wir uns auch keine Sorgen machen. Aber wir müssen jetzt aktiv werden", sagte Jarasch der Deutschen Presse-Agentur.

Unter anderem fordert die Fraktion, stillgelegte Wasserwerke wieder in Betrieb zu nehmen, neue zu bauen und Flächen zu entsiegeln, damit Regenwasser besser in die Böden sickern kann. Auch sollten nach Ansicht der Grünen mehr kostenlose Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet angelegt werden. Trinkwasser müsse für alle günstig verfügbar bleiben.

Die Grünen-Fraktion beschäftigt sich am Wochenende bei einer Klausur im brandenburgischen Nauen mit dem Thema Wasserknappheit. "Wir sind beim Trinkwasser abhängig von anderen Bundesländern. Denn das Wasser kommt zum Beispiel mit der Spree zu uns", sagte Jarasch. "Und die Gefahr, dass der Fluss Niedrigstände hat, wächst natürlich, denn wir leben in einer der trockensten Regionen Deutschlands."

Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg "zwingend nötig"

In den vergangenen Jahrzehnten sei der Spree durch den Braunkohleabbau Grundwasser in großen Mengen zugeführt worden, das aus den Abbaugebieten raus- und in den Fluss hineingepumpt worden sei. "Ohne den Braunkohleabbau wird sich das in Zukunft massiv ändern", warnte die Grünen-Politikerin. "Das kommt zur wachsenden Bevölkerung und zur immer dichteren Besiedlung in der Metropolregion noch hinzu. Das bedeutet, für uns wird Wasser ein Riesenthema in den nächsten Jahren."

Da der Wasserhaushalt bekanntlich nicht an den Landesgrenzen von Berlin Halt mache, sei er ein gutes Beispiel für "die zwingend nötige Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg", sagte Fraktionschefin Jarasch laut einer Mitteilung. Daher brauche es eine "gemeinsame Wasserstrategie 2050, entwickelt mittels einer Taskforce Wasser".

Berliner Wasser künftig aus Fernversorgung der Ostsee?

Auch aus dem brandenburgischen Parlament in Potsdam sind ähnliche Rufe nach einer gemeinsamen Wasserversorgung zu vernehmen. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sprach sich hierbei in der vergangenen Woche für Fernleitungen zum Trinkwassertransport aus.

Zur Debatte über mögliche Wasserfernleitungen sagte Vogel, es werde mit Berlin über alternative Möglichkeiten wie eine Fernwasserversorgung aus der Ostsee gesprochen. Fragen zu den Leitungen, Kosten und Zeitplänen würden derzeit "durchgespielt". Fernleitungen transportieren große Mengen Trinkwasser meist über große Rohre und über längere Entfernungen.

Zur Nationalen Wasserstrategie in Deutschland gehört auch, mit Verbundnetzen und Fernleitungen Wasser aus nassen Regionen Deutschlands in trockene Gegenden zu bringen. Erste Fernleitungen gibt es bereits, beispielsweise in Stuttgart oder Hessen.

In der "Bild" äußert sich auch Grünen-Politikerin Julia Schneider zu dem Thema. Erst mit einer Machbarkeitsstudie könne man die Ostsee als möglichen Standort überprüfen, bei der der Standort der Entsalzung des Ostseewassers, die Kosten sowie die Trasse ermittelt werden müssten. Denn auch Mecklenburg-Vorpommern müsste bei der Route von der Küste bis nach Berlin und Brandenburg eingeplant werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Bild.de: Trinken die Berliner bald Ostsee-Wasser?
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