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Berlin: 100-jährige Kultkneipe "Maxim" in Pankow muss schließen


"Männer mit Tränen in den Augen"
100-jährige Kultkneipe in Pankow muss schließen

Von t-online, ksi

22.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Personen stoßen mit Bier an (Symbolbild): Die Kneipe "Maxim" gibt es in Pankow rund 100 Jahre. Jetzt muss sie schließen.Vergrößern des BildesPersonen stoßen mit Bier an (Symbolbild): Die Kneipe "Maxim" gibt es in Pankow rund 100 Jahre. Jetzt muss sie schließen. (Quelle: Getty Images)
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In der Maximilianstraße in Pankow befindet sich seit rund 100 Jahren das Lokal "Maxim". Bald soll die Kultkneipe für immer verschwinden.

Das "Maxim" am U-Bahnhof Vinetastraße muss Ende März schließen. Das berichten mehrere Medien. Der Grund für das Aus der Kultkneipe: Die Vermieterin will den Mietvertrag nicht verlängern. Kneipengäste hätten ihr noch einen rührenden Brief geschrieben, in dem sie darum baten, das Lokal am Leben zu erhalten. Das erzählt die Barfrau Antje Böhm, die seit zehn Jahren im "Maxim" arbeitet. In dem Brief seien Sätze gefallen wie "Wir sehen erwachsene Männer mit Tränen in den Augen", heißt es etwa in der "Berliner Morgenpost". Genützt hat es nichts.

Dabei war das gebeutelte "Maxim" nach der Corona-Pandemie von den Toten auferstanden und hatte einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Umso weniger versteht Böhm das drohende Ende: "Ein Lokal, das floriert, schließt nicht." Sie bestellt keine Getränke mehr. Die letzten Betriebstage sind angebrochen.

Eigentümerin "zu keinem Kompromiss" bereit

"Maxim"-Eigentümer Rainer Kant bot der Vermieterin sogar eine freiwillige Mieterhöhung an. "Ich habe immer pünktlich die Miete gezahlt und für einen störungsfreien Ablauf gesorgt. Dennoch ist sie zu keinem Kompromiss bereit", sagt Kant.

Der Hauseigentümerin gehe es nicht ums Geld, weiß Kant. Sie ist der Meinung, dass Kneipen nicht in erster Linie die Geselligkeit fördern, sondern den Alkoholismus. Diese Meinungsverschiedenheit hätten Kant und die Hausbesitzerin nie überwunden.

"Die Stammkunden sind am Boden zerstört, eine über Jahre gewachsene Gemeinschaft und ein Stück Kultur droht vernichtet zu werden", ärgert sich Kant. In seiner Kneipe, die auch als Union-Berlin-Fankneipe gilt, hätte sich ein Querschnitt der Gesellschaft getroffen. Die Entscheidung gegen das Lokal sei eine Entscheidung gegen die Kiezkultur in einem Teil Berlins, in dem es ohnehin nicht viele Möglichkeiten zum Ausgehen gebe, so Kant.

Kneipensterben geht weiter

Ein Umzug des "Maxim" an einen anderen Standort in Berlin-Pankow ist möglich, aber derzeit unwahrscheinlich. Andere Vermieter seien skeptisch, eine Kneipe in ihr Haus zu lassen, die die Nachbarn stören könnte.

Das "Maxim" ist kein Einzelfall. Das Kneipensterben grassiert in Berlin schon lange. Im Oktober musste die Jahrhundert-Kneipe "Höher’s Eck" in Prenzlauer Berg schließen, zum Jahresende 2023 musste das "Kastanienwäldchen" in Reinickendorf dicht machen. Auch ein traditionsreicher Biergarten am Wannsee macht dicht. Lesen Sie hier, um welchen es sich handelt.

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