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Berlin: "Wunderheilerin" ergaunert 850.000 Euro – Komplize gesteht


Prozess am Berliner Landgericht
"Wunderheilerin" ergaunert enorme Summe – Geständnis

Von dpa
Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Berliner Landgericht (Archivfoto): Hier hat der Prozess gegen eine Bande hinter einer angeblichen "Wunderheilerin" begonnen.Vergrößern des BildesBerliner Landgericht (Archivfoto): Hier hat der Prozess gegen eine Bande hinter einer angeblichen "Wunderheilerin" begonnen. (Quelle: via www.imago-images.de/imago-images-bilder)
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Der Prozess beginnt mit einem Geständnis eines Komplizen – und dann spricht das Opfer, das alleine rund 450.000 Euro an die "Wunderheilerin" abgab.

Bei einem Prozessauftakt vor dem Berliner Landgericht hat ein 44-jähriger Mann eingestanden, im Rahmen einer Betrugsserie um eine angebliche Wunderheilerin als mutmaßlicher Helfer fungiert zu haben.

Der Angeklagte gab zu, ein Bankkonto unter dem Einfluss eines Bekannten eröffnet und in der Erwartung von Provisionen zur Verfügung gestellt zu haben, beteuerte jedoch, keine Kenntnis über die Hintergründe gehabt zu haben. Auf dieses Konto sollen laut Anklage in Summe etwa 830.000 Euro aus kriminellen Aktivitäten geflossen sein.

Die Bande soll über russischsprachige Fernsehsender in Westeuropa für angeblich telepathische Dienste geworben haben, wobei sie ihren Opfern Unglück für sie oder Familienangehörige prophezeiten – sollte nicht die Hilfe der Wunderheilerin durch Telepathie, Gebete und das Entzünden von Kerzen in Anspruch genommen werden.

Insgesamt seien so 25 Geschädigte in 79 Fällen dazu bewegt worden, Geldzahlungen zu leisten, obwohl keine heilende Leistung erbracht wurde. Der Angeklagte distanzierte sich von den Taten mit den Worten "Ich war naiv". Die Machenschaften der Betrüger seien ihm nicht vollends klar gewesen.

Opfer überwies rund 400.000 Euro: "Ich wurde schwach"

Als erste Zeugin schilderte eine Geschäftsfrau aus Hessen, wie ihr in Anrufen immer wieder Angst gemacht worden sei. "Es würden mein Sohn und mein Mann sterben", so die 63-Jährige. "Es gab immer stärkeren Druck." Wie es zu dem ersten telefonischen Kontakt kam, wisse sie allerdings nicht mehr. Die Anrufer, zwei Männer und zwei Frauen, hätten auf Geldüberweisungen gedrängt – "wenn ich es nicht mache, passiert etwas".

Täglich sei sie mehrmals angerufen worden, immer wieder habe sie Geld überwiesen – insgesamt rund 400.000 Euro. "Sie haben mich irgendwie in Hypnose gebracht, ich bin eigentlich eine starke Frau, doch ich wurde schwach."

Der aus Bulgarien stammende Angeklagte wurde im Dezember vorigen Jahres festgenommen, als er nach Deutschland einreiste. Auf das Konto, das er in Berlin eröffnet hatte, habe er nie selbst Zugriff gehabt, so der Angeklagte. Sein Bekannter habe ihm lediglich gesagt, dass auf das Konto Zahlungen eingehen sollten. Woher das Geld stammen sollte, habe er nicht gewusst. Ihm sei allerdings klar gewesen, "dass es etwas Illegales ist". Der Prozess wird 7. März fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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