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Berlin: Fahrer aus Protest krank? BVG wehrt sich gegen Anschuldigungen


"Wilde Anschuldigungen"
Melden sich Fahrer aus Protest krank? BVG widerspricht

Von t-online, ksi

16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine U-Bahnlinie der BVG: Ein U-Bahnfahrer soll Fahrgäste rassistisch beleidigt haben.Vergrößern des BildesEine U-Bahnlinie der BVG (Symbolbild): Die BVG widerspricht einem Medienbericht. (Quelle: Getty Images)

Am Wochenende sollen sich BVG-Fahrer aus Protest gegen die Chefetage krankgemeldet haben. Das Unternehmen weist dies entschieden zurück.

Die BVG kämpft derzeit mit ihrer Zuverlässigkeit. Grund sind marode Züge und Personalmangel. Ein weiteres Problem: Berliner Bus-, Straßenbahn- und U-Bahnfahrer sind häufiger krank als jede andere Berufsgruppe in der Hauptstadt. Doch nicht nur gesundheitliche Gründe sollen für den Krankenstand verantwortlich sein. Im "Checkpoint"-Newsletter des "Tagesspiegel" hieß es am Montagmorgen, Berliner U-Bahnfahrer hätten sich am Wochenende krankgemeldet, um gegen die BVG-Führung zu protestieren. Grund seien die veränderten Arbeitszeiten sowie Wochenend- und Nachteinsätze.

Nils Kremmin, Pressesprecher der BVG, reagierte auf Anfrage von t-online auf die Aussagen im "Checkpoint". Angesichts der Jahreszeit sei es nicht ungewöhnlich, dass der Krankenstand nicht nur bei der BVG, sondern bundesweit steige. "Wilde Anschuldigungen gegenüber unseren Mitarbeitenden, gar nicht krank zu sein, sondern aus anderen Gründen ihrem Arbeitsverhältnis nicht nachzukommen, weisen wir entschieden zurück."

"80 Prozent der Mitarbeitenden sind motiviert"

Bei der BVG gebe es zahlreiche Möglichkeiten, als Mitarbeiter Feedback zu geben und Unzufriedenheit zu äußern. Erst kürzlich seien 16.000 Mitarbeiter in einer Mitarbeiterbefragung nach ihrer Meinung gefragt worden. "Das Ergebnis ist im positiven Bereich, mit Luft nach oben. Knapp 80 Prozent der Mitarbeitenden sind motiviert, im Job ihr Bestes zu geben", so Kremmin.

Dennoch ist sich das Unternehmen bewusst, dass der hohe Krankenstand auch ein Symptom für Überlastung sein kann und die Arbeitsbedingungen entsprechend angepasst werden müssen. So sei die Arbeitszeit bereits auf 37,5 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich reduziert worden und auch bei den Wende- und Pausenzeiten gebe es Verbesserungen. An weiteren Verbesserungen werde gearbeitet.

Neben dem Krankenstand sei die Situation bei der U-Bahn "herausfordernd" und entspreche nicht dem Anspruch der BVG, so der Sprecher. Hier seien vor allem das Alter und die damit verbundenen technischen Anfälligkeiten der Fahrzeuge das Problem. Neue Fahrzeuge seien bereits bestellt und sollen ab 2025 in Serie geliefert werden. "Bis dahin gilt es, die angespannte Fahrzeugsituation sowie weitere Störungen und Personalthemen bestmöglich anzusteuern", sagt BVG-Sprecher Kremmin.

Verwendete Quellen
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