Bürgeramt-Chaos Hunderte Termine müssen abgesagt werden

Die Freude währte nur kurz: Hunderte Berliner, die kurzfristig einen Termin im Bürgeramt ergatterten, werden enttäuscht. Die Termine gab es eigentlich gar nicht.
Hunderte Berlinerinnen und Berliner haben am Donnerstag einen Termin in einem Bürgeramt gebucht, das überhaupt nicht geöffnet ist. Wie das Bezirksamt Reinickendorf mitteilte, wurden am Morgen im Online-Buchungssystem etwa 600 Termine für das Bürgeramt im Märkischen Viertel freigeschaltet, alle für den 25. April.
Das Problem: Das Bürgeramt Märkisches Viertel ist seit dem 17. April bis zum 14. Juni für Bürgerinnen und Bürger geschlossen. Grund dafür sind Vorbereitungen für die Europawahlen, die vom 6. bis zum 9. Juni stattfinden.
Laut dem Bezirksamt liegt der Fehler nicht bei Mitarbeitenden der Reinickendorfer Bürgerämter. Die Termine seien ohne deren Zutun vom Landes-Terminbuchungssystem freigegeben worden.
Termine fallen aus: Betroffene müssen neu buchen
Wer einen der Termine ergattert hat, hat leider Pech gehabt. Diese werden allesamt wieder abgesagt. Die Betroffenen können auch nicht auf eines der vier anderen Reinickendorfer Bürgerämter ausweichen, weil alle Termine bereits ausgebucht sind. "Die betroffenen Kundinnen und Kunden müssen sich leider neue Termine buchen", schreibt das Bezirksamt in seiner Mitteilung. Man bedauere diese Unannehmlichkeiten für die Bürger sehr.
Der Mangel an Terminen bei Bürgerämtern ist in der Hauptstadt seit Jahren ein bekanntes Problem. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte im vergangenen Sommer versprochen, dass bis Ende 2023 innerhalb von 14 Tagen Termine bekommen sollen. Dieses Ziel wurde aber verfehlt, wie Martina Klement, Staatssekretärin für Verwaltungsmodernisierung, einräumen musste.