Nach Forderung der Linkspartei Wegner: Israel-Flagge bleibt am Roten Rathaus

Die Linksfraktion Mitte will die Israel-Flagge am Roten Rathaus in Berlin abhängen. Der Regierende Bürgermeister Wegner weist das scharf zurück und unterstellt der Partei Antisemitismus.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat Forderungen zurückgewiesen, dass die israelische Flagge vor dem Roten Rathaus entfernt werden sollte. Sie werde so lange hängen bleiben, "bis die letzte Geisel frei ist", schrieb Wegner auf der Kurznachrichtenplattform "X".
Die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Mitte hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht. In einem Post der Fraktion auf Instagram heißt es: "Eskalierende Kriegsführung und Menschenrechtsverletzungen müssen Konsequenzen haben!"
Der Bezirk solle sich dafür einsetzen, dass die israelische Nationalflagge vor öffentlichen Gebäuden wie dem Roten Rathaus abgehängt wird. Dies solle aus Rücksicht gegenüber palästinensischen Berliner geschehen, "für die dies ein belastendes Symbol der aktuellen Kriegsführung" darstelle. Gleichzeitig müsse die "pauschale Kriminalisierung" der propalästinensischen Proteste aufhören, hieß es weiter. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wegner: "Verstörende Haltung zum Antisemitismus"
Wegner schrieb dazu auf X: "Wenn die Linkspartei die israelische Flagge als belastendes Symbol empfindet, sollte sie sich ernsthaft mit ihrer verstörenden – und längst nicht mehr unklaren – Haltung zum Antisemitismus auseinandersetzen." Sein Mitgefühl gelte zivilen Opfern auf beiden Seiten: den Menschen in Israel, die Opfer eines "beispiellosen Terrorangriffs" geworden seien, ebenso wie der "leidenden Zivilbevölkerung in Gaza", die von der Hamas bewusst mit in diesen Konflikt hineingezogen worden sei.
Die israelische Nationalflagge wurde nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 aus Solidarität mit den Opfern und den verschleppten Geiseln gehisst.
- x.com: Posts von Kai Wegner
- instagram.com: Post der Linksfraktion Berlin Mitte
- Eigene Berichterstattung zum Thema