Dutzende Grabfiguren gestohlen Polizei zerschlägt mutmaßliche Hehlerbande

Bronze, Stein und historische Zäune: Bei Razzien nach Kunstdiebstählen wurden Dutzende Objekte sichergestellt. Hauptverdächtiger ist ein 55-Jähriger aus Berlin.
In Berlin und anderen Teilen Deutschlands haben Ermittler am Dienstag (13. Mai) eine mutmaßliche Hehlerbande zerschlagen. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin in einer Pressemitteilung mit. Die Gruppe soll für den Diebstahl zahlreicher Bronzeplastiken aus Parks und von Friedhöfen verantwortlich sein. Insgesamt konnte die Polizei nach eigenen Angaben 40 Bronzen, Steinskulpturen, Reliefplatten und 485 historische Zaunelemente beschlagnahmen. Der Gesamtwert der sichergestellten oder zugeordneten Gegenstände beläuft sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft auf 169.000 Euro.
Die Behörde durchsuchte demnach eine Wohnanschrift in Berlin. Diese soll sich laut Reporter vor Ort in der Zadekstraße in Neukölln befinden. Außerdem gab den Angaben zufolge jeweils drei Durchsuchungen in Demmin und Japzow (Mecklenburg-Vorpommern), in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) und eine in Neuenhaus (Niedersachsen). Die Polizei habe auch Mobiltelefone, Aufzeichnungen und Geschäftsunterlagen für weitere Ermittlungen sichergestellt.
Berliner soll für Planung der Diebstähle verantwortlich sein
Als Haupttäter wird laut Polizei und Staatsanwaltschaft ein 55-Jähriger aus Berlin verdächtigt. Er sei verhaftet worden und soll im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm wird gewerbsmäßige Bandenhehlerei und Bandendiebstahl vorgeworfen. Er soll insbesondere für die Planung und Durchführung der Diebstähle sowie die Zwischenlagerung der bis zu 150 Kilogramm schweren Objekte verantwortlich gewesen sein und den Weiterverkauf organisiert haben.
Gegen zwei weitere mutmaßliche Täter seien Verfahren eingeleitet worden. Den Beteiligten werden demnach bislang mindestens 25 Verkäufe zur Last gelegt, unter anderem von der Bronzefigur "Trauernde" vom Friedhof Wannsee II oder der Bronzefigur "ruhendes Mädchen" vom Friedhof Reinickendorf in Berlin.
Polizei sucht Hinweise zu weiteren Skulpturen
Die Fachdienstelle für Kunstdelikte des Landeskriminalamtes Berlin hatte zu Beginn des Jahres eine auffällige Häufung von Diebstählen von Bronzeskulpturen festgestellt. Hinweise durch eine Öffentlichkeitsfahndung führten die Ermittler zunächst nach Bayern. Dort waren fünf Skulpturen von Berliner Friedhofsdiebstählen sichergestellt worden.
Die Polizei bittet die Bevölkerung weiter um Angaben zu aufgefundenen und bislang nicht zugeordneten Stücken. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Tatbeteiligter sowie zur Aufklärung des Verbleibs der restlichen Gegenstände dauern an.
- berlin.de: Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft vom 14. Mai 2025
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa