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Ausflug ab Dresden: Tierpark in Riesa, Nudeln und Stahl entdecken


Ausflugsziel in Sachsen
Nudeln, Stahl und ungewöhnliche Tiere: Das bietet Riesa

Von t-online, kme

15.06.2025 - 12:04 UhrLesedauer: 3 Min.
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Die Fußgängerzone in Riesa (Archivbild): Ein Besuch in der sächsischen Stadt hält Überraschendes bereit. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/ArTo)
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Wie kommen die Löcher in die Makkaroni? Wie sehen Baumstachler aus? Und was hat Stahl mit Stadtgeschichte zu tun? Wer Riesa besucht, findet Antworten auf diese Fragen.

Riesa ist nicht die erste Stadt, die einem für einen Ausflug einfällt. Doch die Stadt an der Elbe bietet überraschend viel: Geschichte trifft auf moderne Industrie, ein mittelalterliches Kloster steht neben einem Tierpark. Alle Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander – perfekt für einen Tagestrip.

Das wohl bekannteste Ausflugsziel in Riesa ist das Nudelcenter der Teigwaren Riesa GmbH. In der gläsernen Produktion können Besucher täglich miterleben, wie über 150 Tonnen Pasta pro Tag hergestellt werden – und erfahren zum Beispiel, wie die Löcher in die Makkaroni kommen. Ein angeschlossenes Nudel-Museum zeigt die Geschichte der Marke seit 1914. Für Kinder gibt es die Möglichkeit, eigene Nudeln zu formen.

Riesa: Stahl und Zündhölzer

Während viele heute Riesa wohl mit Nudeln verbinden, war die Stadt lange Zeit für etwas ganz anderes bekannt: Zündhölzer und Stahl. Schon 1725 wurde im Großraum Riesa erstmalig Eisen und Stahl produziert. 1843 gründeten die Brüder Heinrich und Alexander Schönberg ein Eisenhammerwerk. Bis 1945 wurden kontinuierlich verschiedenste Stahl-Erzeugnisse in Riesa produziert. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs waren es vor allem Rüstungskomponenten. Von 1949 bis 1989 wurde der Riesaer Stahlbetrieb dann in die Planwirtschaft der DDR eingebunden, bis zur Wende wurden hier vor allem Rohre hergestellt. Nach der Wende war das Stahlwerk in Riesa nicht mehr wettbewerbsfähig. Im Mai 2025 hat die Firma Feralpi Stahl ein neues Walzwerk eröffnet, das kein CO₂ mehr ausstößt.

1923 wurde Riesa zur Stadt der Streichhölzer: Damals errichtete die Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Consum-Vereine Hamburg eine Zündholzfabrik. Schnell wurde das Werk zu einem der bedeutendsten Streichholzhersteller. Ab 1956, zu DDR-Zeiten, stellte das Werk auch Wunderkerzen und Bengalhölzer her. Es wurde als einer der letzten Betriebe 1975 in Volkseigentum überführt und so zum "VEB Zündholzwerk Riesa" umgewandelt. In den 1980er Jahren lief die Produktion auf voller Auslastung. Die Nachfrage aus dem westlichen Ausland wuchs enorm, sodass die Arbeiter in Riesa Sonderschichten einlegen mussten. Bis zu 70 Prozent der Produktion waren für den Westen bestimmt.

Nach der Wende konnte die Zündholz-Fabrik der asiatischen Konkurrenz nicht mehr standhalten: Es gelang nicht, die Streichhölzer so billig herzustellen wie in China. 1994 wurde die Produktion endgültig eingestellt.

Kloster und Tierpark: Mehr entdecken in Riesa

Auch für Naturliebhaber lohnt sich ein Besuch in Riesa: Nur wenige Minuten vom Nudelcenter entfernt verläuft der Elberadweg, einer der bekanntesten Fernradwege Europas. Der Abschnitt zwischen Riesa und dem benachbarten Strehla führt durch ruhige Flussauen mit weiter Sicht. Spaziergänger finden hier Bänke, Radfahrer schätzen die flache Strecke. Auch Picknickplätze sind vorhanden.

Am westlichen Stadtrand liegt das ehemalige Kloster Riesa. Es wurde im 12. Jahrhundert gegründet und war über Jahrhunderte ein kirchlicher und wirtschaftlicher Mittelpunkt. Nach der Reformation diente es unter anderem als Schule. Teile des Gebäudekomplexes sind erhalten, einige Bereiche können bei Führungen betreten werden.

Direkt neben dem Kloster befindet sich der Tierpark Riesa. Die Anlage wurde 1965 gegründet und umfasst heute rund zwei Hektar Fläche. Etwa 400 Tiere aus 75 Arten leben hier, darunter Rhesusaffen, Baumstachler, Ziegen sowie einige Alpakas. An den Wochenenden können Besucher bei der Fütterung der Zwergotter zusehen.

Anreise mit Bahn, Auto oder Fahrrad möglich

Mit dem Auto:
Von Dresden über die B6 nach Meißen, dann weiter über die B169 nach Riesa. Die Fahrzeit beträgt in der Regel etwa 50 bis 60 Minuten, abhängig vom Verkehrsaufkommen.

Mit der Bahn:
Regionalexpress- oder S-Bahn-Verbindungen fahren regelmäßig vom Dresdner Hauptbahnhof nach Riesa. Die Fahrzeit liegt bei den schnellsten Verbindungen zwischen 34 und 45 Minuten, meistens dauert die Fahrt 35 bis 57 Minuten. Der Bahnhof Riesa liegt zentral, das Nudelcenter ist zu Fuß erreichbar.

Mit dem Fahrrad:
Auf dem Elberadweg von Dresden nach Riesa beträgt die Strecke etwa 55 bis 60 Kilometer. Die Route ist landschaftlich reizvoll und eignet sich gut für sportliche Tagestouren.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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