Bei Ausgrabungen in Berlin Seltener Münzschatz am Molkenmarkt entdeckt

Archäologen haben bei Ausgrabungen am Berliner Molkenmarkt einen seltenen mittelalterlichen Münzschatz gefunden. Wo Interessierte ihn sehen können.
Archäologen haben bei der Stadtkerngrabung am Molkenmarkt in Berlin-Mitte einen seltenen Münzschatz aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Es handele sich um die fünf ganze und einen halben Silberdenar, teilte das Landesdenkmalamt Berlin mit.
Die Silbermünzen mit einem Durchmesser von 1,5 Zentimetern stammen demnach aus der Regierungszeit der askanischen Markgrafen Otto IV. und Otto V. (1260/65-1293). Auf der Vorderseite ist der stehende Markgraf zwischen zwei Kuppeltürmen zu erkennen, auf der Rückseite ein gekrönter Adler. Interessierte können die Münzen und weitere Funde ab sofort im kürzlich eröffneten PETRI Berlin besichtigen.
700.000 Funde am Molkenmarkt
Der Münzschatz gehört zu inzwischen 700.000 Funden am Molkenmarkt, die Einblicke in die Alltagskultur des mittelalterlichen Berlin geben. Zusammen mit den Münzen werden weitere historische Objekte gezeigt, darunter ein Netzsenker und eine Knochenflöte aus dem 14. Jahrhundert sowie eine Socke und Lederschuhe aus der Zeit um 1450.
Die archäologischen Ausgrabungen reichen bis zu vier Meter tief in den Boden und umfassen mehr als 88.000 Kubikmeter historischen Untergrund. Neben den Münzen wurden auch ein 50 Meter langer Bohlenweg aus der Zeit um 1230, mittelalterliche Gräben, hunderte Brunnen und Latrinen sowie Keller- und Hausreste aus Holz entdeckt.
Bisher haben die Archäologen bereits 70 Prozent des Geländes erforscht und dokumentiert. Nach Abschluss der Grabungen folgt eine umfangreiche wissenschaftliche Auswertung.
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