Katholische Kirche will Gottesdienste absagen
Keine Gottesdienste in der Corona-Krise: Zumindest solange die Sieben-Tages-Inzidenz ĂŒber 200 liegt. Das hat das Erzbistum Berlin entschieden. FĂŒr GlĂ€ubige sollen andere Angebote geschaffen werden.
Das Erzbistum Berlin verschĂ€rft seine eigenen Corona-MaĂnahmen. Wird die Sieben-Tages-Inzidenz von 200 ĂŒberschritten, sollen PrĂ€senz-Gottesdienste in den betroffenen Gebieten abgesagt werden. Das teilte die Kirche am Donnerstag mit.
Die Sieben-Tages-Inzidenz gibt den Wert der Corona-Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern in der letzten Woche an. Neben Berlin gehören auch weite Teile Vorpommerns und Brandenburgs zum Erzbistum. In der Hauptstadt liegt der Wert weiterhin knapp unter 200 (Stand Mittwoch: 199,2). Einzig in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin (303,5) und Teltow-FlĂ€ming (405,9) lagen die Werte am Donnerstag ĂŒber dem selbst gesetzten Grenzwert von 200. Doch auch dort bedarf es fĂŒr Gottesdienstabsagen "entsprechenden Vorlauf", heiĂt es in der Pressemitteilung.
Kirchen bleiben geöffnet
GlĂ€ubige können sich auf der Website des Erzbistums ĂŒber Alternativangebote informieren. Kirchen in 200er Regionen sollen fĂŒr stilles Gebet geöffnet bleiben.
Wie lange die Regelung aufrechterhalten wird, konnte die Pressestelle der Erzbistums noch nicht sagen. Sicher ist aber, dass im Januar alle PrĂ€senzveranstaltungen auĂer Gottesdienste abgesagt sind. Sitzungen sollen digital stattfinden.
Keine Regelung in evangelischer Kirche
Nach eigenen Angaben ist es mit etwa 30.000 Quadratkilometern und 400.000 Katholiken das flĂ€chenmĂ€Ăig zweitgröĂte Bistum Deutschlands. Etwa 39.498 Personen nehmen regelmĂ€Ăig an PrĂ€senz-Gottesdiensten teil. Die Zahl ist durch die Corona-Krise stark gesunken.
Bei der evangelischen Kirche gibt es dazu keine Festlegung. "Die Gemeinden entscheiden eigenverantwortlich, ob in ihren Kirchen Gottesdienste stattfinden", sagte eine Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.