t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berlin: Lebensgefährten mit Thallium vergiftet – "Wollte, dass er erkrankt"


"Ich wollte, dass er erkrankt"
Frau vergiftet Lebensgefährten mit Thallium

Von dpa
Aktualisiert am 17.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Rettungswagen mit Blaulicht (Symbolbild): Die Frau wollte ihren Freund mit dem Gift nicht töten, sondern nur krank machen.Vergrößern des Bildes
Ein Rettungswagen mit Blaulicht (Symbolbild): Die Frau wollte ihren Freund mit dem Gift nicht töten, sondern nur krank machen. (Quelle: Frank Sorge/imago-images-bilder)
News folgen

In Berlin hat eine Frau ihren Freund mit Thallium vergiftet. Vor Gericht hatte sie eine überraschende Erklärung für ihre Tat.

Weil sie ihren ehemaligen Lebensgefährten mit Thallium vergiftet haben soll, steht eine 55-Jährige vor dem Berliner Landgericht. Die Frau wies den Vorwurf des versuchten Mordes zu Prozessbeginn am Mittwoch zurück. Sie sei zwar für eine der angeklagten Vergiftungen verantwortlich, habe ihren Ex-Partner aber nicht töten, sondern für sich "zurückhaben" wollen. "Ich wollte, dass er erkrankt und ich seine Retterin bin", erklärte die Frau. Laut Anklage ist der 48-Jährige wegen der Vergiftung zu 80 Prozent schwerbehindert.

Die Deutsche soll ihrem damaligen Partner zunächst von Juni 2017 bis Juni 2019 geringe Dosen des hochgiftigen Schwermetalls verabreicht haben. Der Mann sei daraufhin schwer erkrankt und habe stationär behandelt werden müssen. Sie habe ihn schwächen wollen, "um ihn von sich abhängig zu machen", so die Anklage. Der Mann habe Symptome wie allgemeine Schwäche, Lähmungserscheinungen, starke Magenschmerzen, Haarausfall und Gewichtsverlust entwickelt.

Schmerzen und Taubheitsgefühle nach Vergiftung

Etwa ein Jahr nach der Trennung soll die 55-Jährige ihren Ex-Freund am 14. Juli 2020 über einen angeheuerten Mann in ein Lokal bestellt haben. Heimlich habe sie am Tresen in ein vom 48-Jährigen bestelltes Cola-Getränk etwa 2,11 Gramm Thalliumsulfat gemengt – eine potenziell tödliche Dosis, so die Anklage. Der Mann habe zwar überlebt, leide aber seitdem unter Schmerzen und Taubheitsgefühlen.

Der 48-Jährige betrat auf eine Gehhilfe gestützt den Gerichtssaal. Er habe die Frau 2016 nach langer Zeit wiedergesehen, erklärte der Zeuge. Die Beziehung sei aufgelebt. 2017 habe er sie allerdings wieder lösen wollen. "Damals fingen die Magenkrämpfe an", so der Mann. Die Angeklagte habe den Eindruck erweckt, "als würde sie alles tun, um mir zu helfen". Später habe sie ihm "ein schlechtes Gewissen gemacht, um mich bei sich zu behalten".

Die Mutter dreier erwachsener Kinder hatte erklärt, der Mann sei ihre "große Liebe" gewesen. Sie hätten sich 1995 kennengelernt und mehrfach getrennt. Sie bestreite ausdrücklich, dem Mann bereits 2017 bis 2019 Thallium verabreicht zu haben. Der Prozess gegen die seit August 2020 inhaftierte Frau wird am 24. Februar fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom