Bis zu 10.000 Euro Bußgeld drohen Zoll stoppt Urlauber mit 30-Kilo-Muschel im Gepäck
Zollbeamte haben am Hauptstadtairport BER eine Familie angehalten, die eine seltene Riesenmuschel aus dem Kenia-Urlaub mitgebracht hatte. Die Art ist vom Aussterben bedroht.
Einer aus dem Urlaub aus Kenia zurückgekehrten Familie droht ein erhebliches Bußgeld. Am Mittwoch teilte der Zoll mit, dass Beamte im Gepäck der Reisenden zwei Schalen einer geschützten Großen Riesenmuschel entdeckt hätten.
Die Art "Tridacna gigas" gilt als gefährdet und steht auf der Roten Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Die Tiere können bis zu 140 Zentimeter groß werden und mehr als 350 Kilogramm wiegen.
Riesenmuschel am BER: Einfuhr "kein Kavaliersdelikt"
Das Exemplar, das die Familie dabei hatte, war deutlich kleiner. Beide Schalen brachten dem Zoll zufolge zusammen rund 30 Kilo auf die Waage. Sie waren in zwei verschiedenen Gepäckstücken verstaut.
Für die Einfuhr von lebenden oder toten Riesenmuschel-Exemplaren ist eine Zollanmeldung sowie die Vorlage entsprechender Genehmigungen erforderlich. Die Urlauber aus Kenia meldeten die Muschel bei ihrer Ankunft am Flughafen Berlin-Brandenburg aber weder an, noch hatten sie die erforderlichen Dokumente dabei.
"Leider können wir immer wieder feststellen, dass Reisende Urlaubsandenken mitbringen, die aus geschützten Tieren oder Pflanzen hergestellt wurden", sagte ein Sprecher des Zolls. "Die illegale Einfuhr ist kein Kavaliersdelikt." Bis zu 10.000 Euro Bußgeld könnten fällig werden.
- Hauptzollamt Potsdam: Mitteilung vom 10. November 2021
- cites.org: Tridacna gigas