Berlin Baudirektorin: Bin immer erst Anwältin bestehender Häuser
Die neue Berliner Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos) hat Position gegen einen übereilten Abriss von Häusern in Berlin bezogen. "Im Grunde bin ich immer erstmal die Anwältin der bestehenden Häuser, und zwar egal aus welcher Epoche sie stammen", sagte Kahlfeldt der "Berliner Zeitung" (Montag). "Auch unter dem Eindruck der Klimakrise müssen wir überhaupt viel mehr nachdenken, ob wir Häuser noch in finanztechnischen Amortisations- und Abrisszyklen sehen." Kahlfeldt war nach dem Gebäude des früheren Fernsprechamts der DDR gefragt worden. Erst wenn gar nichts mehr gehe, solle man einen Abriss erwägen, riet Kahlfeldt.
Die Berliner Architektin will über mehr Mitsprache Berlins bei Bauvorhaben des Bundes in der Hauptstadt reden. Auf die Frage, ob sie das ändern wolle, sagte sie: "Ich bin die zweite Woche im Amt, aber das ist ganz sicher ein Thema." Den Verkauf Zehntausender Wohnungen durch das Land zu Beginn des Jahrhunderts nannte Kahlfeldt einen "Riesenfehler".