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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abstiegsangst in Braunschweig? Vor der Relegation: So ist die Stimmung in der Stadt

Zweite Liga – oder dritte? Die Braunschweiger blicken angespannt auf die Entscheidungsspiele gegen Saarbrücken. Das sagen Fans zur Relegation und dem neuen Trainer.
Die Fußballer von Eintracht Braunschweig drehen zwei Extrarunden: An diesem Freitag und kommenden Dienstag geht es in der Relegation um den Verbleib in der zweiten Liga. Gegner ist der 1. FC Saarbrücken. Nicht nur mit einem möglichen Abstieg und dem Konkurrenten haben sich die Anhänger von Eintracht Braunschweig in den vergangenen Tagen beschäftigt, auch der neue Trainer Marc Pfitzner ist Gesprächsthema.
Die Daumen für Eintracht drückt Eugen. Der 61-Jährige aus Goslar ist in der Innenstadt Braunschweigs unterwegs. Ihn hat die Leistung im jüngsten Spiel gegen Nürnberg überrascht: 1:4 lautete das Ergebnis am Ende. "Ich wundere mich: In Hamburg gewinnt Eintracht mit 4:2 – und dann vergeben sie die Chance in Braunschweig." Für die Region wünscht er sich den Verbleib von Eintracht in der zweiten Liga. "Es ist ein Traditionsverein", sagt er.
Spiel gegen Nürnberg: "Was haben die denn da gemacht?"
Petra (73) ist mit ihrem Ehemann in der Braunschweiger Innenstadt unterwegs. Sie findet es "ganz blöd", dass die Eintracht den direkten Klassenerhalt gegen Nürnberg nicht geschafft hat. "Was haben die denn da gemacht?", ärgert sie sich über das Spiel.
Die Hoffnung auf den Klassenerhalt aber ist da. Ihr Mann Horst sagt ein Unentschieden in Saarbrücken und einen knappen Sieg in Braunschweig in den Relegationsspielen voraus und setzt auf Trainer Marc Pfitzner: "Er ist der einzige, der die Mannschaft so kennt. Ein anderer Trainer würde die Mannschaft gar nicht mehr erreichen in so kurzer Zeit."
Doch längst nicht alle Fans haben noch Hoffnung. Michael sitzt vor einer Braunschweiger Kultkneipe. Auf die Frage, ob Eintracht den Klassenerhalt schafft, antwortet der 68-Jährige nur: "Nein." Und schon entbrennt eine Diskussion. Er solle seine Meinung auch begründen, fordert ihn ein weiterer Gast auf. "Saarbrücken hat ein Hoch", meint der Braunschweiger schließlich. Und die Statistik spreche gegen den Zweitligisten. In der Tat: In bislang 16 Duellen setzte sich der Drittligist zwölfmal durch. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Relegationsspiele will Michael, der einen schwarzen Eintracht-Pulli trägt, zu Hause verfolgen: "Ich kann diese blöden Kommentare nicht mehr ertragen." Er sei einfach enttäuscht – ein neuer Coach würde auch nichts mehr retten können, meint er. Viel lieber denkt er an die schönen Jahre zurück: an die Meisterschaft 1967, an Trainer Torsten Lieberknecht, mit dem der Aufstieg ins Oberhaus gelang. Nachdem er zurück ist aus der Vergangenheit, sagt der 68-Jährige: "Die dritte Liga ist uns ja auch nicht unbekannt."
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