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Polizeihund-Ausbildung: So läuft das Training für Welpen in Braunschweig


Tiere sind "phänomenal"
Ausbildung: So werden aus diesen Welpen Polizeihunde


12.06.2025 - 14:57 UhrLesedauer: 3 Min.
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Ein Belgischer Schäferhund mit seiner Diensthundführerin (Symbolbild): Die Ausbildung dauert rund eineinhalb Jahre. (Quelle: Svenja Hanusch/imago)
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Bereits im Alter von wenigen Wochen beginnt für diese Welpen die Ausbildung zum Polizeihund. Zu Besuch beim Training der Braunschweiger Hundestaffel.

Mehr als 30 Diensthunde gibt es aktuell bei der Polizeidirektion (PD) Braunschweig. Die Grundausbildung der Tiere dauert rund eineinhalb Jahre – und beginnt für die Hunde bereits früh auf den Trainingsplätzen rund um Braunschweig. Mehrere Tage in der Woche absolvieren die Polizeibeamten mit ihren Vierbeinern die Einheiten, um sie später als Begleitung bei Demonstrationen, Fußballspielen, Rauschgiftsuchen und weiteren kniffligen Einsätzen als "Arbeitshilfe" dabei zu haben.

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Andrea Lindhorst ist für die Ausbildung der Hunde bei der PD Braunschweig zuständig. Sie erzählt vor dem Trainingsstart an diesem Morgen auf dem Rasenplatz: "Die Hunde sind etwa acht Wochen alt, wenn wir mit der Ausbildung beginnen. Zunächst steht aber das Spielen und die Bindung im Fokus." In ganz kleinen Schritten, so die Polizeihauptkommissarin, würden die Welpen ausgebildet. "Es ist immer die gleiche Arbeit", betont Lindhorst, die selbst seit vielen Jahren einen Polizeihund hat und der die Arbeit mit Tieren so viel Freude macht, dass sie sich entschied, Ausbilderin zu werden.


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Malinois sind äußerst robust und aufgeweckt.


Hunde-Ausbilderin Andrea Lindhorst


Auffallend: Bei den Hunden, die an diesem Tag trainieren, handelt es sich größtenteils um Malinois, eine Art des Belgischen Schäferhunds. "Sie sind äußerst robust und aufgeweckt", erklärt die Expertin. In früheren Jahren nutzte die Polizei meist Deutsche Schäferhunde, doch die seien lange überzüchtet worden – und mittlerweile aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen weniger geeignet.

Wie ist es um das Aggressionsverhalten des Hundes bestellt?

Doch nicht alle Malinois eignen sich zwangsläufig für die Polizeiarbeit. In Niedersachsen ist das Zentrale Diensthundwesen für die Auswahl möglicher Hunde zuständig. Hier gibt es einen Einkäufer, der das Potenzial der Tiere prüft und jedes Mal wieder einen Katalog mit Fragen durchgeht. Eine lautet beispielsweise: Wie ist es um das Aggressionsverhalten des Hundes bestellt?

"Natürlich muss der Hund ein Aggressionsverhalten zeigen, er ist schließlich ein Schutzhund", sagt Lindhorst. In der Ausbildung gehe es dann darum, bestimmte Veranlagungen zu fördern. Und das stets in Form von positiver Bestätigung. So loben die Herrchen und Frauchen das Tier bei der Arbeit mit einem "Super" oder "Klasse, toll gemacht." Ebenso zum Einsatz kommen sogenannte "Clicker". Hören die Tiere dieses Geräusch, wissen sie: Jetzt gibt es eine Belohnung.

Leckerlis haben die Polizeibeamten während des Trainings immer für ihren Vierbeiner dabei. Bei den Einheiten selbst stehen neben der Nasenarbeit der Gehorsam und der Schutzdienst im Mittelpunkt der Arbeit. Die Schäferhunde sind indes mit großem Eifer dabei, immer wieder blicken sie aufmerksam zu ihrem Diensthundführer, reagieren auf die Kommandos – und wedeln aufgeregt mit dem Schwanz als Zeichen der Freude.


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Die Hunde können Privat und Beruf sehr gut unterscheiden.


Andrea Lindhorst, Ausbilderin der Polizeihunde


Alle Polizeihunde in der PD Braunschweig sind übrigens auch Familienhunde: Nach Dienstschluss spielen sie auch mit den Kindern in der Familie, kuscheln mit Herrchen oder Frauchen. "Die Hunde können Privat und Beruf sehr gut unterscheiden", betont Lindhorst. Feierabend ist für die Tiere Feierabend. "Dann entspannen sie sich und schalten ab", so die Ausbilderin, die scherzt: "Das können sie besser als einige Menschen."

Datenträgerspürhunde sind relativ neu – und "phänomenal"

Die Arbeit aber, sagt die Hauptkommissarin, sei für die Tiere sehr anstrengend und erfordere viel Konzentration. Nach der Grundausbildung gibt es die Möglichkeit, den Hund auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren: So sind einige Tiere für Einsätze geschult, in denen es um die Sprengstoff- oder etwa Rauschgiftsuche geht.

Bekannt sind ebenfalls Leichenspürhunde. Die Hunde arbeiten dabei allerdings in der Ausbildung nicht mit Leichen. Vielmehr werden Leichentücher, die die Polizeibeamten von Kliniken bekommen, und das Blut des Besitzers für die Spezialisierung verwendet.

Ziemlich neu ist die Ausrichtung auf Datenträger. "Hier geht es um Handys oder SD-Karten beispielsweise", sagt Lindhorst. Diese Arbeit sei "phänomenal." Was die Hunde genau riechen, sei in diesem Fall nicht vollkommen klar. Fest steht, dass es gelingt.

Belgische Schäferhunde gehen mit neun bis zehn Jahren in "Pension"

Doch bis die Hunde so weit sind, vergehen viele, viele Monate, in denen sie fast täglich auf dem Trainingsplatz stehen – und üben. In "Pension", so nennen es die Braunschweiger Polizeibeamten liebevoll, gehen die Belgischen Schäferhunde dann im Schnitt mit neun bis zehn Jahren. Viele von ihnen bleiben dann als Familienhund in ihrer gewohnten Umgebung.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Eigene Recherche
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