Schiff geht in Flammen auf Frachter mit 4.000 VW-Autos geht unter – Streit um Millionen

Vor dem Landgericht Braunschweig fordern Reederei und Versicherungen Schadenersatz von VW. Sie machen Batterien von E-Autos für den Untergang eines Frachters verantwortlich.
Drei Jahre nach dem Untergang des Frachters "Felicity Ace" hat in Braunschweig ein Zivilprozess um Schadenersatz begonnen. Die Eigentümerin des Schiffs, die Reederei und mehrere Versicherungen klagen gegen zwei Unternehmen des Volkswagen-Konzerns. Sie verlangen vor dem Landgericht Schadenersatz im dreistelligen Millionenbereich.
Der Frachter war im Februar 2022 mit rund 4.000 Neuwagen verschiedener VW-Marken auf dem Weg von Emden in die USA, als er etwa 170 Kilometer vor der Azoren-Insel Faial Feuer fing. Einen halben Monat später sank das Schiff bei einem Abschleppversuch.
Die Brandursache ist umstritten. Nach Angaben des Gerichts machen die Kläger eine sich selbst entzündende Lithium-Ionen-Batterie eines Elektroautos für das Feuer verantwortlich. Die Beklagten weisen dies zurück und argumentieren, dass der Untergang des Schiffs durch umsichtiges Handeln hätte verhindert werden können.
Vor Prozessbeginn: Gütliche Einigung scheitert
Vor Prozessbeginn hatte es laut Gericht den Versuch einer gütlichen Einigung gegeben – eine Mediation blieb jedoch erfolglos. Zum Auftakt nannte der Richter die entscheidenden Streitpunkte und gab den Parteien damit eine erste Einschätzung. Weitere Gespräche, die auf einen Vergleich zielen, sind im Verlauf des Verfahrens weiterhin möglich.
Nach dem Unglück hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gefordert, dass Transportschiffe mit wertvoller Ladung besser ausgerüstet werden. Bei Warenwerten von bis zu 500 Millionen Euro an Bord müsse stärker in Sicherheit investiert werden, so der Verband.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP