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"Disco-Morde": Sechs junge Frauen bleiben vermisst


Sechs junge Frauen bleiben vermisst
"Disco-Morde": Polizei Cuxhaven stellt Ermittlungen enttäuscht ein

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 20.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Der ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst": Mehr als 160 Hinweise gingen ein, die heiße Spur war nicht dabei.Vergrößern des BildesDer ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst": Mehr als 160 Hinweise gingen ein, die heiße Spur war nicht dabei. (Quelle: Sina Schuldt/dpa./dpa)
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Sechs junge Frauen verschwanden zwischen 1977 und 1986. Die Polizei Cuxhaven rollte die Vermisstenfälle neu auf, stellt die Ermittlungen aber nun wieder ein.

Ihr Schicksal bleibt bis heute ungeklärt: Zwischen 1977 und 1986 verschwanden sechs junge Frauen spurlos. Sie alle hatten zuvor Discotheken besucht, daher ist der Fall auch als die "Disco-Morde" bekannt. Leichen wurden jedoch nie gefunden. Im Juli 2022 hatte die Polizeiinspektion Cuxhaven die Ermittlungsgruppe (EG) "Cold Case" ins Leben gerufen, um die Fälle neu aufzurollen. Ohne Erfolg. Die Ermittlungen werden zum Jahresende wieder eingestellt, teilt die Polizei nun mit.

"Wir sind es den Angehörigen dieser vermissten jungen Frauen schuldig, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um deren Schicksal aufzuklären", erläutert Inspektionsleiter Arne Schmidt die Beweggründe für die erneute Wiederaufnahme der Vermisstenfälle. "Wir sind fest davon überzeugt, dass alle Frauen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind", so Schmidt.

160 Hinweise nach "Aktenzeichen XY ... ungelöst"

Am 12. Oktober 2022 wurden die Vermisstenfälle in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" nochmals aufgegriffen. Von der Öffentlichkeitsfahndung erhofften sich die "Cold Case"-Ermittler neue Hinweise und Spuren. Mehr als 160 Hinweise gingen ein – unter anderem zu möglichen Kontaktpersonen der Vermissten oder potenziellen Zeugen.

"Jeder Hinweis ist überprüft worden, die ersehnte 'heiße Spur' befand sich nicht darunter. Neue Hinweise werden im Rahmen der normalen Polizeistrukturen überprüft, auch wenn die 'Cold Case'-Ermittlungen in dieser Sache zum Ende des Jahres eingestellt werden", erläutert Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven.

Die "Cold Case"-Ermittler hätten viel Hoffnung in den bundesweiten Abgleich von Spuren gelegt. Darunter seien bislang nicht zugeordnete weibliche DNA-Profile aus den Ermittlungen um den sogenannten "Göhrde-Mörder" Kurt-Werner W. gewesen, teilt die Polizei mit. Die DNA-Profile aus den Vermisstenfällen und die Spuren aus der Ermittlungsgruppe Göhrde weisen aber keine Übereinstimmungen auf.

"Am Ende der EG 'Cold Case' blicken wir alle ein wenig enttäuscht auf das Ergebnis, nicht unseretwegen, sondern weil alle den Angehörigen bei der Aufklärung der einzelnen Schicksale sehr gerne neue Hinweise und Ergebnisse zur Verfügung gestellt hätten. Leider ist dies nicht der Fall, die tragische Geschichte von jeder der verschwundenen Frauen bleibt weiter ungeklärt. Dies muss insbesondere für die Angehörigen sehr quälend sein, aber zurzeit sehen wir keinen weiteren Ansatz, um auf die vielen offenen Fragen brauchbare Antworten zu bekommen", so Inspektionsleiter Schmidt.

Hoffnung auf Ermittlungserfolg bleibt bestehen

Dennoch betont Schmidt, dass die Ermittlungsergebnisse dazu führen können, dass der oder die Täter eines Tages überführt werde. "Nun sind die retrograd erstellten DNA-Profile der vermissten Frauen in der bundesweiten DNA-Spurendatei gespeichert und können bei Verdachtsfällen automatisiert abgeglichen werden", erklärt Schmidt. Außerdem seien alle alten Ermittlungsunterlagen digitalisiert und Asservate konserviert worden, sodass sie auch in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen werden.

Schmidt sagt weiter: "Trotzdem bin ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Engagement dankbar. Wir waren uns immer der Tatsache bewusst, dass nach so vielen Jahren auch dieses Ergebnis am Ende herauskommen kann, aber wir haben zumindest alles rechtlich Machbare und Mögliche versucht. Hinweise nehmen wir auch weiterhin gern entgegen. Rund um die Uhr, versprochen."

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