"Disco-Morde" in Cuxhaven: "Aktenzeichen XY" löst Hinweisflut aus

Sechs junge Frauen verschwinden in und um Cuxhaven spurlos – 45 Jahre nach dem ersten Fall könnte eine Aufklärung näher rücken.

Die Polizei in Cuxhaven hat mehr als 100 Hinweise zu den sogenannten Anhalter- oder Disco-Morden bekommen. Auslöser war die Sendung "Aktenzeichen XY": Sie hatte die Cold Cases am Mittwoch vorgestellt und damit eine "tolle Resonanz" verursacht, so Kriminalhauptkommissar Rainer Brenner. Sechs junge Frauen waren zwischen 1977 und 1986 in und um Cuxhaven verschwunden – seitdem fehlt von ihnen jede Spur.

"Es könnte sich bei diesen Taten um einen Serientäter handeln", vermutet die Polizei Cuxhaven. Das sei jedoch nicht die einzige Theorie: So hatten sich beispielsweise im Fall Anja Beggers Begleiter in Widersprüche verstrickt – nur einer von mehreren Ansätzen, denen die Ermittler demnach nachgehen. Auch mögliche Zusammenhänge mit anderen Taten werden "intensiv geprüft".

Nach der Sendung waren der Polizei zufolge über 30 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen und mehr als 70 bei der Redaktion von "Aktenzeichen XY". "Darunter befanden sich auch personenbezogene Hinweise", so die Polizei. Brenner: "Ob der entscheidende Hinweis dabei ist, wird sich zeigen". Die Spuren werden demnach nun überprüft und abgearbeitet.