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Amazon-Logistikzentrum in Ahlhorn: Für Brand "in keinster Weise" gewappnet


Neues Riesenlager
Was, wenn es bei Amazon brennt? Sind "in keiner Weise" vorbereitet

Von t-online, stk

Aktualisiert am 03.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Lastwagen fährt auf das Gelände eines Amazon-Logistikzentrums (Symbolfoto): Mit ihren Ressourcen würden die benachbarten Feuerwehren bei einem Brand kaum etwas ausrichten können.Vergrößern des BildesEin Lastwagen fährt auf das Gelände eines Amazon-Logistikzentrums (Symbolfoto): Mit ihren Ressourcen würden die benachbarten Feuerwehren bei einem Brand kaum etwas ausrichten können. (Quelle: IMAGO/Michael Taeger)
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100 Millionen Euro pumpt Amazon in das Logistikzentrum in Ahlhorn. Vergessen wurde offenbar, dass die kleinen Wehren bei einem Feuer machtlos wären.

Auf rund 250.000 Quadratmetern entsteht ein weiteres Logistikzentrum des Onlinehändlers Amazon in Niedersachsen. Nach den Zentren in Achim bei Bremen, Winsen/Luhe und Helmstedt bei Braunschweig sollen künftig auch in Alhorn (Landkreis Oldenburg) Millionen Artikel zu einzelnen Kunden geliefert werden.

Die Region freut die Ansiedlung: Nach Amazon-Angaben sollen immerhin etwa 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch nicht überall ist Euphorie zu spüren. Es gibt auch große Befürchtungen – und die betreffen den Ernstfall.

Wie Ahlhorns Ortsbrandmeister Carsten Rönnau im Interview mit der "Nordwest Zeitung" (NWZ) sagte, seien die beiden Wehren in Ahlhorn und Großkneten bei einem Großfeuer in den Hallen aufgeschmissen. Auf die Frage, ob die Wehren gewappnet seien, sollte es tatsächlich mal zu einem größeren Feuer in den Gebäuden kommen, antwortete er: "Nein, in keiner Weise! Weder im Innenangriff – bei einem Feuer mit Menschenrettung – noch im Außenangriff ist die Feuerwehr durch die fehlende Ausstattung in der Lage, für dieses Objekt einen Brandschutz sicherzustellen", zitiert die NWZ Rönnau.

1.000 Angestellte, wenige Einsatzfahrzeuge

Ein Blick auf die Internetseiten der beiden Feuerwehren zeigt: Während die Ortsfeuerwehr in Ahlhorn über ein Tanklöschfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug, einen Schlauch- und Rüstwagen und mehrere Spezialanhänger verfügt, sind es bei der Ortsfeuerwehr in Großkneten noch weniger Einsatzmittel. Dort stehen den Mitgliedern der Feuerwehr ein Einsatzleitwagen, ein Löschgruppenfahrzeug sowie ein Hilfeleistungs- und Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung.

Hinzu kommt nach Aussage von Ortsbrandmeister Rönnau, dass die Wehren erst in das Brandschutzkonzept eingeweiht wurden, als dieses schon festgestanden habe. Zudem sei die Feuerwehr erst viel zu spät über den eigentlichen Bau des Zentrums informiert worden.

Das Projekt auf dem Gelände des Metropolparks Hansalinie sei zwar technisch auf einem "hohen Niveau", organisatorisch werfe es jedoch "einige Probleme" auf. Zum einen sollen den Plänen nach etwa 1.000 Menschen künftig dort arbeiten, zum anderen verfügten die Wehren eben nur über eine begrenzte Zahl an Mitgliedern und Fahrzeugen.

Feuerwehrchef fordert mehr Investitionen

60 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Ahlhorn, 34 davon seien Atemschutzgeräteträger, heißt es auf der Homepage der Wehr. Über wie viele Mitglieder die Wehr in Großkneten verfügt, blieb unklar. Bei einem möglichen Großbrand könnten beide jedoch auf Unterstützung der benachbarten Feuerwehren Sage und Huntlosen zurückgreifen.

Um einem Feuer auf dem Areal Herr zu werden, brauche es laut Rönnau mehr Investition im Bereich Menschenrettung und in der Brandbekämpfung im Dachbereich. Immerhin sind die vier Hallen jeweils 24,5 Meter hoch. Auf den Dächern der Objekte sollen zudem auf einer Fläche von 3.400 Quadratmetern Fotovoltaikanlagen installiert werden.

Immerhin habe Amazon Stellplätze für die Löschfahrzeuge, Zufahrten, aber auch die Anordnung der Hydranten und Brandmeldeanlagen auf Anregung der Wehren geändert.

Verwendete Quellen
  • nwzonline.de: "Ortsfeuerwehr für Brand bei Amazon nicht gewappnet"
  • grosskneten.de: Ortsfeuerwehr Großkneten
  • grosskneten.de: Ortsfeuerwehr Ahlhorn
  • kreiszeitung.de: "Neues Amazon Logistikzentrum in Ahlhorn braucht 1000 Mitarbeiter"
  • eigene Recherche
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