t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Duo ersticht Chefkoch von Bremer Traditionslokal "Zum Kuhhirten": Prozess startet


Anklage offenbart grausame Details
Duo soll Chefkoch am Weserufer erstochen haben – Mordprozess beginnt

Von t-online, stk

12.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Der Kuhhirte in Bremen (Archivfoto): Das Restaurant bleibt vorerst geschlossen.Vergrößern des BildesDer Kuhhirte in Bremen (Archivfoto): Das Opfer arbeitete dort lange Zeit als Chefkoch. Auch durch seinen Tod muss das Restaurant zurzeit schließen. (Quelle: Screenshot/Der Kuhhirte)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Stiche ins Herz, Tritte gegen den Kopf – dann hätten sie sich entschieden, ihr Opfer verbluten zu lassen. Nach dem mutmaßlichen Mord an einem Koch beginnt der Prozess.

Die Gastroszene in Bremen stand lange Zeit unter Schock, das Restaurant, in dem der damals 36-Jährige als Chefkoch angestellt war, musste den Betrieb einstellen. Bis heute haben sich die Eltern des Getöteten nicht von dem Schicksalsschlag erholt. Sie hoffen auf Antworten – diese könnten sie nun bald erhalten. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes beginnt am Landgericht Bremen.

Während die Polizei Ende Oktober 2022 mit einer Mitteilung an die Öffentlichkeit geht und darin vom Tod eines Mannes berichtet, sind anfangs noch viele Fragen offen. Wer war der Tote? Warum musste er sterben? Was waren die Hintergründe? Kannten sich Opfer und Täter? Und vor allem: Wer waren die Mörder? Nach und nach sickern erste Informationen durch, das beliebte Ausflugslokal "Zum Kuhhirten" veröffentlicht sowohl auf seiner Homepage als auf Instagram einen Beitrag zum Tod von Sascha F. (Mehr dazu lesen Sie hier)

18 Verhandlungstage stehen an

Darin ist die Rede von einem "Gewaltverbrechen". Das Restaurant muss vorübergehend schließen, alle Veranstaltungen werden abgesagt. Weiterhin sind viele Fragen ungeklärt. Noch in der Tatnacht des 22. Oktober nehmen Polizisten zwei Verdächtige fest, sie kommen in Untersuchungshaft.

Jetzt hat das Landgericht Bremen den Prozessauftakt gegen die mutmaßlichen Mörder des Kochs terminiert. Am Montag, 17. April, um 13.30 Uhr startet die Verhandlung am Landgericht Bremen. Zunächst sind 18 Verhandlungstage geplant, ein Urteil könnte Ende September gesprochen werden.

Die Staatsanwaltschaft geht laut Mitteilung von folgendem Tatgeschehen aus: Zunächst soll sich die Freundin des späteren Opfers mit zwei heute 26 und 42 Jahren alten Männern in der Nähe der Straße "Am Werderufer" in der Neustadt getroffen und dort gemeinsam gesessen haben. Es sei gegen 2 Uhr nachts gewesen, als der 36-jährige Sascha F. seine Lebensgefährtin dann abgeholt und mit ihr davon gegangen sei.

Grausame Details zum Tathergang

Als das Paar gerade im Begriff war, die Straße "Am Wederufer" zu erreichen, seien beide Angeklagte "unvermittelt" aus dem Gebüsch gesprungen und sollen auf Sascha F. eingeschlagen haben. F. sei dabei "ahnungslos" und "überrascht" gewesen – die Attacke habe er nicht kommen sehen, so ein Sprecher des Landgerichts.

Wie zuvor geplant, soll der jüngere Angeklagte im Anschluss mindestens fünfmal mit einem Messer auf den 36-Jährigen eingestochen haben. Ein Stich habe dabei die Herzkammerwand des Opfers durchstoßen – akute Lebensgefahr. Genau darum sei es dem 26-Jährigen auch gegangen, heißt es vom Landgericht. Der Angeklagte habe "den Tod des Geschädigten beabsichtigt, um dessen Freundin für sich zu gewinnen", wird die Mitteilung auch zum möglichen Motiv des Mannes deutlich. Der 41-jährige Mittäter habe den Tod von F. indes "zumindest billigend in Kauf genommen".

Als das Opfer stark blutend am Boden gelegen habe, sollen die mutmaßlichen Täter mehrfach gegen seinen Körper und Kopf getreten haben. Erst als die Lebensgefährtin von F. zusicherte, mit dem 26-Jährigen mitzugehen, habe dieser von ihm abgelassen. Dann flüchtete das Duo vom Tatort – und entschied sich dazu, "den Geschädigten verbluten zu lassen", so die Anklage. Trotz umgehend eingeleiteter Reanimationsversuche starb der Koch am Weserufer.

Bei einer Verurteilung wegen Mordes drohen den Angeklagten lebenslange Freiheitsstrafen.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung des Landgerichts Bremen (per Mail)
  • Eigene Recherchen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website