t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Bremen-Wahl: Punkrocker und norddeutsch nüchtern – So tickt "Bovi"


Wahlsieger in Bremen
Punkmusiker und norddeutsch nüchtern: So tickt Andreas Bovenschulte

Von dpa, t-online, stk

14.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Andreas Bovenschulte und seine Partnerin Kerstin Krüger kurz vor der Wahl: Beide sind seit Jahren ein Paar und wollen demnächst heiraten.Vergrößern des BildesAndreas Bovenschulte und seine Partnerin Kerstin Krüger kurz vor der Wahl: Beide sind seit Jahren ein Paar und wollen demnächst heiraten. (Quelle: Sina Schuldt/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Mit bereits 19 Jahren trat er der SPD bei, bis heute gilt Andreas Bovenschulte als bürgernah und bescheiden. Vielleicht hat er auch deshalb die Bremen-Wahl gewonnen.

Andreas Bovenschulte fällt auf, wenn er einen Raum betritt. Mit seinen fast zwei Metern überragt Bremens Bürgermeister die meisten Menschen. Auch im Wahlkampf war "Bovi", wie er seit Kindertagen genannt wird, nicht zu übersehen: Auf den SPD-Wahlplakaten war vornehmlich sein Konterfei zu sehen, auf Stoffbeuteln stand "Ich geh Bovi wählen". Das haben am Sonntag viele Bremerinnen und Bremer gemacht: Vieles deutet daraufhin, dass Bovenschulte im Amt bleibt.

Seit vier Jahren regiert der 57-jährige Jurist im Bremer Rathaus. Dennoch war der zurückliegende Wahlkampf sein erster als Spitzenkandidat. Die SPD fuhr 2019 ihr historisch schlechtestes Ergebnis im Bundesland ein. Erstmals seit über 70 Jahren wurde die Partei nicht stärkste Kraft, sondern landete hinter der CDU auf Platz zwei. Als Konsequenz zog sich der damalige Bürgermeister Carsten Sieling zurück.

Bovenschulte regierte zuvor 30.000-Seelen-Ort

Zum Nachfolger nominierte die SPD Bovenschulte, der zuvor Bürgermeister der Nachbargemeinde Weyhe in Niedersachsen war. Dort leben etwa 30.000 Menschen. Die zurückliegenden vier Jahre führte er die erste rot-grün-rote Regierung in einem westdeutschen Bundesland an – ohne großes Knirschen.

Aus einer Krise das Beste machen, das schaffte Bovenschulte auch in der Corona-Pandemie. Der Regierungschef wurde zum gefragten Interviewpartner: Bremen galt lange als Spitzenreiter beim Impfen, was sich später als nicht ganz richtig herausstellen sollte. Mehr dazu lesen Sie hier. Schülerinnen und Schüler wurden schneller als anderswo mit Tablets für den Distanzunterricht ausgestattet. Auch das gehörte mit zu seinen Verdiensten.

Die Bremerinnen und Bremer schätzen Bovenschulte für seine nüchtern norddeutsche Art. So gerührt wie am Wahlabend, als er seine Eltern erwähnt, haben ihn bisher nur wenige zu sehen bekommen – Bovenschulte brach kurz in Tränen aus, als er seine Eltern in einer Dankesrede erwähnte.

Studium an der "roten Kaderschmiede"

Der Vater zweier erwachsener Töchter ist den Menschen zugewandt – das zeigte sich auch während des Wahlkampfs, bei dem er gerne sang oder eine Gitarre in die Hand nahm. In jungen Jahren spielte er in mehreren Bands, auch eine Punkband hatte der heute 57-Jährige. Für jede Lebenslage hat er das passende Lied zur Hand, auch für Liebeskummer («Don't Look Back in Anger» von Oasis). Den Song braucht er gerade nicht, jüngst gab er bekannt, ein zweites Mal heiraten zu wollen – seine neue Partnerin ist eine alte Jugendliebe. Am Wahlabend stand sie an seiner Seite.

Empfohlener externer Inhalt
Instagram
Instagram

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Aufgewachsen ist Bovenschulte in einem Dorf im Landkreis Hildesheim in einem sozialdemokratischen Elternhaus. "Wir haben früh angefangen, politisch zu diskutieren", sagte Bovenschulte im Podcast "Jung & naiv". Mit 19 trat er in die SPD ein, zum Studieren ging er an die Uni in Bremen, sie war damals als "rote Kaderschmiede" bekannt.

Überliefert ist aus seiner Studentenzeit ein erster Auftritt im Bremer Rathaus: Mit anderen versuchte er, die Verleihung der Ehrendoktorwürde an einen Mercedes-Manager zu verhindern. Die Studierenden wurden rausgeworfen. Inzwischen hat Bovenschulte ein anderes Verhältnis zum Autobauer - dieser ist der größte private Arbeitgeber in der Stadt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • instagram.com: Profil Lars Klingbeil
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website