Cuxhaven: Vermisstenfall Maren Holzen wird immer mysteriöser

Sie machte eine Wattfahrt auf der Insel Neuwerk, danach verliert sich ihre Spur. Der Vermisstenfall Maren Holzen wird immer rätselhafter.

Wo ist Maren Holzen? Die seit dem 19. Mai verschwundene Frau ist immer noch nicht wieder aufgetaucht, Ermittler rätseln und können sich ihr Verschwinden nicht erklären. Jetzt sprechen ihr Ehemann und ein Inselwirt. Zwar fuhr die Frau damals auf die Insel Neuwerk vor Cuxhaven. Sie kehrte jedoch nie ans Festland zurück.

Wie die "Nordsee-Zeitung" berichtet, sei die 53-Jährige aus Braunschweig zuletzt vom Betreiber des Lokals "Das alte Fischerhaus" auf Neuwerk gesehen worden. Das gelte als sicher. Der Mann berichtet, die Vermisste habe ein Bier bei ihm bestellt und dieses getrunken. Sie wirkte demnach "völlig normal". Der Wirt, so der Bericht, habe sie gefragt, ob sie ihren Wattwagen zum Festland verpasst habe und ihr ein Zimmer in seinem Hotel angeboten. Holzen soll abgelehnt und gesagt haben, sie habe absichtlich den letzten Wagen für diesen Tag verpasst.

Ein Bier, dann verliert sich ihre Spur

Dann verliert sich ihre Spur. Der Wirt habe auch auf der Insel herumgefragt, ob andere Hotel- oder Restaurantbetreiber sie gesehen hätten. Doch in keinem der Unterkünfte oder Lokale der Insel sei sie untergekommen oder gesehen worden, versicherten ihm seine Kollegen.

Inselbewohner, die Polizei, aber auch der Wirt rätseln und sind alle Möglichkeiten durchgegangen. Für den Wirt indes kämen folgende Szenarien infrage: Entweder nutzte Maren Holzen einen Wattwagen, um aufs Festland zurückzukehren oder sie ging zu Fuß. Für Variante eins gebe es jedoch keine Anhaltspunkte. Jemand hätte sie sehen müssen, ist sich der Mann sicher. Eine andere Variante, der Fußweg zurück, sei quasi unmöglich. Er hätte bei einsetzender Flut ihren sicheren Tod bedeutet. Einzig die Rückfahrt mit dem Schiff sei möglich. Es war das Himmelfahrtswochenende. In der Masse der Menschen hätte sie unerkannt an Bord gehen können.

Vieles ist rätselhaft an der Geschichte, eines jedoch besonders: Wie der Ehemann von Maren Holzen der "Nordsee-Zeitung" berichtet, hätte seine Frau nie Ausrufezeichen in Kurznachrichten benutzt. Jedoch schrieb sie seinen Angaben nach noch eine WhatsApp-Nachricht. In dieser habe gestanden: "'Hallo Ingmar! Ich bleibe auf Neuwerk'". Die Nachricht gilt bis dato als das letzte Lebenszeichen der Frau.

Ehemann Ingmar rechnet mit dem Schlimmsten

Ingmar Holzen berichtet der Zeitung, er sei mit seiner Ehefrau seit 24 Jahren verheiratet, seit 31 Jahren seien sie ein Paar. "Nach so vielen Jahren kennt man jede Mimik des Partners und ich will mir nicht vorstellen, was sie wahrscheinlich erlebt haben muss", sagte er demnach. Besonders für die Kinder im Alter von 23 und 15 Jahren sei das Verschwinden der Mutter "furchtbar".

Für die Polizei stehe zumindest fest, dass sich die 53-Jährige nicht mehr auf der Insel aufhält, geschweige denn versteckt. Das sei ohne Trinken und Nahrung nicht möglich. Und wenn sie sich auf die Suche nach Lebensmitteln gemacht hätte, wäre sie gesehen worden, sagen die Ermittler.

Eine Sprecherin der Polizei sagte dem Bericht nach: "Es ist ein ungewöhnlicher Fall, weil so vieles unklar ist." Bislang könne nichts ausgeschlossen werden, zumal immer neue Hinweise bei den Beamten einträfen. Doch auch die Ermittlerin sagt: "Je länger es dauert, desto größer ist erfahrungsgemäß die Wahrscheinlichkeit, dass sie tot ist."