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Dürre im Nordwesten: Wasserwerke laufen auf "Volllast" – Versorger mahnen


"Historischer Tiefstwert" rückt näher
Weitere Städte warnen vor Wasserknappheit – Landkreis verbietet Rasensprengen

Von t-online, stk

13.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 168668514Vergrößern des BildesEin völlig vertrocknetes Maisfeld (Archivfoto): Geologen waren vor einem beunruhigenden Trend. (Quelle: IMAGO/Christian Schroedter)
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Was Urlauber freut, bringt die Natur an ihre Grenzen: Die hohen Temperaturen führen dazu, dass Behörden die Reißleine ziehen und Wasserentnahmen verbieten.

Nachdem bereits der Wasserversorger im Raum Ostfriesland und Oldenburg davon berichtet hatte, dass die Leitungen an ihre Belastungsgrenzen kommen, reagiert nun ein weiterer Landkreis auf die anhaltende Dürre im Nordwesten Deutschlands. Der Landkreis Nienburg/Weser hat mittels einer Allgemeinverfügung jetzt verboten, Grundwasser beispielsweise aus Brunnen zu entnehmen. Das Verbot gilt vorerst für mehrere Monate.

Konkret sieht die Verfügung vor, dass Bürgerinnen und Bürger, aber auch Landwirte, Gartenpfleger oder Sportplatzwarte kein Trinkwasser zur Beregnung der Flächen entnehmen dürfen. Das Verbot gilt jeweils zwischen 11 und 19 Uhr und werde zunächst bis zum 30. September dieses Jahres bestehen bleiben.

Grund für die Anordnung sei laut Landkreis "die anhaltend niedrigen Grundwasserstände im Kreisgebiet". Bereits heute würden "an einer Vielzahl von Messstellen die historischen Tiefststände des Trockenjahres 2018 unterschritten". Zudem weise bereits jetzt ein Großteil des Grundwassers ein Defizit auf. Zwar hätten die regnerischen ersten drei Monate des Jahres ein wenig zur Entspannung der Lage geführt, doch diese hätten nicht zu einer "signifikanten und nachhaltigen Erhöhung der Grundwasserstände beitragen", teilte die Behörde weiter mit.

Geologen warnen vor "beunruhigendem Trend"

Laut des Niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zeigen Modelle, dass die Grundwasserneubildung, insbesondere die Region Nienburg über die vergangenen 60 Jahre "starke Verluste" zu verkraften hatte. "Das ist ein beunruhigender Trend", sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier laut Mitteilung von Mitte Mai.

Um einer weiteren Verschärfung entgegenzuwirken, sei jetzt ein sparsamer Umgang mit der Ressource notwendig. Darüber hinaus würde eine Bewässerung bei Temperaturen von über 24 Grad dazu führen, dass ein "wesentlicher Teil" des Gießwassers eh verdunste. Der Nutzen sei entsprechend gering, der Schaden für die Natur aber ungleich höher.

Bremen und Bremerhaven spüren gestiegenen Verbrauch

Zwar hat die Stadt Bremen bislang keine so gravierenden Probleme mit Trinkwasserknappheit. Dennoch rufen der Versorger SWB und das Umweltressort zum sparsamen Umgang mit dem kühlen Nass auf. Wie das Regionalmagazin "buten un binnen" eine Sprecherin der SWB zitiert, liege der aktuelle Wasserverbrauch etwa fünf Prozent über dem Durchschnitt. In Bremerhaven sei der Wert bereist auf zehn Prozent gestiegen.

Wie die Wasserampel der Harzwasserwerke zeigt, sinken die Pegelstände des Grundwassers weiter. Die Ampel zeigt bereits "Rot" für den Versorgungsbereich zwischen Celle und Bremen. Da die regionalen Versorger jedoch auch auf andere Quellen zugreifen, bestehe noch keine große Sorge.

Wasserwerke laufen "auf Volllast"

Auch die Situation im Landkreis Cuxhaven ist angespannt. Der dortige Versorger, der Wasserverband Wesermünde, berichtet, die Wasserwerke laufen zurzeit "auf Volllast". Die anhaltende Trockenheit stelle die Region "erneut vor eine Herausforderung". Deshalb sei es geboten, den Wasserverbrauch auf ein Minimum zu beschränken.

Damit die Versorgungssicherheit der rund 70.000 Kunden gewährleistet werden könne, brauch es nun einen sorgsamen Umgang mit der Ressource. Sollte kein Weg dran vorbeiführen, den Garten doch zu wässern, rät der Verband, das Vorhaben auf die späten Abendstunden zu verschieben.

Verwendete Quellen
  • wvwesermuende.de: Mitteilung des Wasserverbands Wesermünde
  • butenunbinnen.de: "Bremer Umweltbehörde und SWB rufen zum Wassersparen auf"
  • lbeg.niedersachsen.de: Mitteilung
  • harzwasserwerke.de: Übersicht Wasserwerke
  • Eigene Recherche
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