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Staupe-Virus: Landkreis warnt vor tödlichem Erreger – Fuchs obduziert


Auffälliger Fuchs obduziert
Landkreis warnt vor tödlichem Staupevirus

Von t-online, stk

Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 72656538Vergrößern des BildesEin Virus unter einem Rasterelektronenmikroskop (Symbolfoto): Insbesondere für junge Hunde kann eine Erkrankung tödlich enden. (Quelle: imago stock&people)
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Es befällt Füchse, Dachse und andere Fleischfresser. Doch auch für Hunde ist das Staupevirus extrem gefährlich. Jetzt wurde der Erreger im Norden nachgewiesen.

Der Fuchs verhielt sich "sehr auffällig". Womöglich zeigte er Anzeichen epileptischer Anfälle, Lähmungserscheinungen und unkontrollierte Muskelzuckungen. So äußert sich unter anderem ein Befall mit dem Staupevirus, einer Erkrankung, die insbesondere für Hunde zur tödlichen Gefahr werden kann. Nun wurde das Virus im Grenzgebiet zwischen den Landkreisen Cuxhaven und Stade nachgewiesen. Die Behörde warnt.

Anfang Juni, so der Landkreis Stade in einer Mitteilung, sei in Drochtersen (Landkreis Stade) ein "sehr auffälliger" Fuchs gesichtet und letztlich erlegt worden. Das Tier litt offenbar an einer Störung des zentralen Nervensystems. Weil die Behörde nicht einschätzen konnte, ob es sich um Tollwut oder eine andere Erkrankung handelte, sei das Tier obduziert worden. Ergebnis: Unter Tollwut litt das Tier nicht. Der Vierbeiner trug das Staupevirus in sich.

Auch Mader, Dachs und Wolf sind Überträger

Das Virus ist an sich nichts Neues, schon seit Jahrzehnten wird der Erreger immer wieder bei fleischfressenden Tieren wie Fuchs, Mader, Dachs, Wolf, Waschbär und auch Fischotter nachgewiesen. Da das "hochansteckende" Virus jedoch insbesondere für Hunde zur tödlichen Gefahr werden kann, rät der Landkreis, den Impfschutz des Tieres zu überprüfen.

Denn: Gerade bei Jungtieren verläuft eine Ansteckung meist tödlich, so die Einschätzung vieler Veterinärmediziner. Erste Symptome sind unter anderem Appetitlosigkeit, Augenausfluss und Abgeschlagenheit. Hinzu kommen hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen und im Endstadium, wenn das zentrale Nervensystem bereits befallen ist, auch Lähmungen, Zittern und Krampfanfälle.

Die Übertragungswege des Virus sind dabei vielfältig, auf alle erdenkliche Arten können die Erreger von Tier zu Tier weitergegeben werden. Sowohl im Speichel, Nasen- und Augensekret als auch im Kot und Urin findet sich das Virus. Hunde können das Staupen-Virus jedoch auch über die Umgebungsluft und über verunreinigtes Wasser aufnehmen, so der Landkreis in seiner Mitteilung.

"Stetig steigendes" Vorkommen in Niedersachsen

Bevor im Jahr 1960 eine Impfung auf den Markt kam, war der Erreger die verlustreichste Viruserkrankung bei Hunden. Die Mortalitätsrate betrug etwa 70 Prozent. Heute liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein ungeimpfter Hund am Virus stirbt, immerhin noch bei etwa 50 Prozent.

Untersuchungen des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) 2021 und 2022 hatten ein "vermehrtes und stetig steigendes Vorkommen der Hunde-Staupe in eingesandten toten Wildtieren" ergeben. 2021 wurden von 100 eingesandten Tieren 42 Prozent positiv getestet, im Jahr 2022 konnte das Virus laut LAVES bei 40 Prozent der 62 untersuchten Tiere nachgewiesen werden. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Füchse.

Das Virus, das dem Masernvirus sehr ähnelt, ist für den Menschen jedoch ungefährlich.

Hundebesitzer sollten Spielzeuge ihrer Tiere regelmäßig desinfizieren, auch Decken sollten regelmäßig bei mindestens 56 Grad gewaschen werden. Gegen Hitze ist das Virus nicht resistent. Am besten hilft jedoch immer noch eine Impfung. Und die gibt es nur beim Tierarzt.

Verwendete Quellen
  • landkreis-stade.de: Staupe bei totem Fuchs in Drochtersen nachgewiesen
  • laves.niedersachsen.de: Staupe – nach wie vor aktuell
  • msd-tiergesundheit.de: Staupe
  • wildundhund.de: Staupe
  • anicura.de: Staupe
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