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Bremerhaven: Zoo-Eisbär Lloyd erlebt wahre Odyssee – so geht es ihm heute


Publikumsliebling aus Bremerhaven
Eisbär-Opa Lloyd: Wann endet seine Odyssee?

Von t-online, stk

Aktualisiert am 20.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Eisbär Lloys lebte 20 Jahre im Zoo am Meer in Bremerhaven, dann sollte es eigentlich direkt nach Ungarn gehen – doch daraus wurde zunächst nichts.Vergrößern des BildesEisbär Lloyd lebte 20 Jahre im Zoo am Meer in Bremerhaven, dann sollte es eigentlich direkt nach Ungarn gehen – doch daraus wurde zunächst nichts. (Quelle: Zoologischer Stadtgarten/Timo Deible)
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Viele Jahre lebte Eisbär Lloyd in Bremerhaven und wurde zum Publikumsliebling. Dann entschied man sich, das Tier abzugeben – und eine Odyssee begann.

20 Jahre sind eine lange Zeit. So viele Jahre lebte der Eisbär Lloyd im Zoo am Meer in Bremerhaven und erwuchs dort zum wahren Publikumsliebling. Viele Besucher machten Fotos vom Eisbären, kamen regelmäßig nur seinetwegen, und auch die Pflegerinnen und Pfleger bauten eine Beziehung zu dem Tier auf. 2022 hieß es dann: Abschied nehmen.

Lloyd, so die Empfehlung einer Koordinatorin der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EAZA), sollte nach Ungarn transportiert und dort dafür sorgen, dass seine Gene weitergegeben werden. Das Vorhaben diene dem Erhalt von bedrohten Arten, die nicht in freier Wildbahn leben, sondern beispielsweise in Zoos untergebracht sind.

Kurzer Zwischenstopp in Karlsruhe – dann nach Ungarn

Ab diesem Zeitpunkt begann für den mittlerweile fast 24 Jahre alten Eisbären eine regelrechte Odysee durch Europa. Eigentlich sollte Lloyd im Jahr 2022 direkt in einen Zoo nach Ungarn gebracht werden, doch daraus wurde nichts. Zunächst kam der Eisbär nach Karlsruhe in den dortigen Zoologischen Stadtgarten. Weil die Anlage in Ungarn, in die er eigentlich ziehen sollte, noch nicht fertig war, sprangen kurzerhand die Kollegen aus Baden-Württemberg ein. Dort lebte Lloyd bis zum Mai 2023.

Nun lebt Lloyd in Ungarn – unter welchen Umständen, ist jedoch völlig unklar. Der ursprüngliche Plan war, so zeichnet es unter anderem die Tierschutzorganisation PETA nach, dass das Tier in den Sóstó Zoo in der ungarischen Stadt Nyíregyháza ziehen sollte. Doch der Bau der dortigen Anlage verzögerte sich enorm. Für Lloyd ging es deshalb nach Budapest. Im hiesigen Zoo herrschten zu diesem Zeitpunkt wohl Umstände, die PETA scharf kritisierte.

"Großes Leid": Tierschützer kritisieren Budapester Zoo scharf

Auf Videoaufnahmen aus Mai 2023 ist nach Auffassung von PETA der Eisbär Fiete im dortigen Zoo zu sehen, wie er "abgemagert" sei und "ein stark stereotypes Verhalten" aufweise. Die "Herumschieberei" der sensiblen Tiere gehöre verboten, so eine Forderung von PETA. Ohnehin würden die Zuchtprogramme "großes Leid" für die Tiere bedeuten, "ihr Leben im Zoo ist alles andere als artgerecht oder natürlich", so eine Sprecherin damals.

Fiete, der damals aus Rostock nach Budapest kam, sollte nach dem Aufkommen der Kritik eigentlich wieder nach Rostock verlegt werden. Ob es jemals dazu kam, ist unklar.

Und was ist nun mit Lloyd? Eigentlich sollte der Eisbär bereits Anfang dieses Jahres in ein Eisbärenzuchtzentrum im Zoo von Nyíregyháza umgesetzt werden, bislang ist er dort aber nicht angekommen. t-online hat den Budapester Zoo um Stellungnahme gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten. Das scheint üblich in der Einrichtung. Eine t-online-Anfrage mit Bezug auf Fietes Zustand im Jahr 2023 blieb ebenfalls unbeantwortet.

Lediglich der Zoo in Nyíregyháza reagierte und teilte mit, dass Lloyd voraussichtlich in etwa vier Wochen in sein neues Zuhause ziehen werde. Dort warten auf ihn neben Eisbärin Snyezána auch etwa 5.000 weitere Tiere, die auf einer etwa 35 Hektar großen Fläche gehalten werden. Ob es ihm dort besser gehen wird, bleibt abzuwarten.

Für die Organisation PETA ist die Sache jetzt schon klar: Zoologische Einrichtung würden Eisbären nur aus "profitorientierten Motiven züchten". Dabei hofften die Zoos "auf einen neuen 'Knut-Effekt'". Und: "Die Verantwortlichen nehmen in Kauf, dass die Tiere körperlich und seelisch immens leiden und Verhaltensstörungen entwickeln."

Verwendete Quellen
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