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Bremen: Klinikum-Ost startet neue Alzheimer-Behandlung mit Lecanemab


Vorbereitungen laufen
Bremer Klinik startet Behandlung mit neuem Alzheimer-Medikament

Von t-online, mkr

30.04.2025 - 15:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Gedächtnistraining im Altenheim (Symbolbild): Neue Alzheimer-Therapien setzen früh an – bevor der Alltag beeinträchtigt ist.Vergrößern des Bildes
Gedächtnistraining im Altenheim (Symbolbild): Neue Alzheimer-Therapien setzen früh an – bevor der Alltag beeinträchtigt ist. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Das Klinikum Bremen-Ost zählt zu den ersten deutschen Zentren, die den neuen Antikörper Lecanemab einsetzen. Die Nachfrage ist bereits hoch – bundesweit.

Ab Herbst 2025 sollen Patientinnen und Patienten mit beginnender Alzheimer-Erkrankung am Klinikum Bremen-Ost eine neue Antikörpertherapie erhalten. Zum Einsatz kommt der Wirkstoff Lecanemab, der kürzlich zugelassen wurde. Prof. Dr. Thomas Duning, Chefarzt der Neurologie, erklärt: "Wir gehen von einem bundesweiten Start im September oder Oktober aus." Das Klinikum rechnet mit 100 bis 150 Behandlungen jährlich.

Die Nachfrage sei bereits jetzt groß – auch aus Regionen außerhalb Bremens. Lecanemab ist ausschließlich für Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit zugelassen. Voraussetzung ist der Nachweis der Krankheit durch Biomarker im Nervenwasser. Zudem sind umfangreiche Voruntersuchungen notwendig, darunter ein Kopf-MRT, genetische Bluttests und kognitive Leistungstests.

Strenge Kriterien und engmaschige Überwachung am Klinikum

Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sind von der Therapie ausgeschlossen. Die Behandlung erfolgt im 14-Tage-Rhythmus per Infusion und dauert etwa eine Stunde. Begleitend erfolgen regelmäßige MRT-Scans und neurologische Untersuchungen, um mögliche Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen oder Mikroblutungen frühzeitig zu erkennen.

"In einer Studie traten bei 17 Prozent der Probanden Hirnschwellungen auf, die aber meist symptomlos verliefen", berichtet Duning. In drei Fällen kam es zu tödlichen Komplikationen, weshalb streng kontrollierte Aufnahmekriterien gelten. Bei Nebenwirkungen kann die Dosierung angepasst werden.

Zentrum für spezialisierte Therapie in Bremen

Zunächst wird die Therapie nur in spezialisierten Zentren wie dem Klinikum Bremen-Ost angeboten. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte können erste Untersuchungen veranlassen und Patienten mit Verdacht auf Alzheimer zur Abklärung überweisen. Das Aufnahmemanagement läuft über die Klinik-Website.

Die Behandlungskosten sollen von den Krankenkassen übernommen werden, sobald die Preisverhandlungen abgeschlossen sind. In den USA kostet Lecanemab rund 23.000 Euro jährlich – in Deutschland wird mit einem deutlich niedrigeren Preis gerechnet.

Laut Duning werden alle Patienten sowie deren Angehörige umfassend über Wirkung und Risiken aufgeklärt. Auch während der Therapie finden alle zwei Wochen persönliche Gespräche mit dem ärztlichen Team statt. Bei Komplikationen ist die neurologische Abteilung rund um die Uhr erreichbar.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage beim Klinikum Bremen-Ost, Prof. Dr. Thomas Duning
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