t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Bremen: Zahl der Messerangriffe erreicht neuen Höchststand


Kriminalstatistik für Bremen
Zahl der Messerangriffe erreicht neuen Höchststand

Von t-online, gef

30.05.2025 - 10:17 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0820688596Vergrößern des Bildes
Jemand hält ein Küchenmesser in der Hand (Symbolbild): Die Zahl der Messerangriffe haben in Bremen zuletzt deutlich zugenommen. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer)
News folgen

In Bremen nehmen Messerattacken dramatisch zu – allein 2024 gab es fast 500 Fälle. Besonders betroffen sind Innenstadtbereiche und Wohngebiete. Der Senat plant weitere Verbotszonen.

Die Zahl der Messerangriffe in Bremen ist auf einem neuen Höchststand. Laut einer aktuellen Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage wurden im Jahr 2024 insgesamt 495 Delikte mit dem Tatmittel Messer polizeilich registriert. Das sind über 100 Fälle mehr als im Vorjahr und ein Anstieg um mehr als 26 Prozent.

Zwischen 2021 und 2023 hatte sich das Niveau zwischen 350 und 391 Fällen bewegt. Damit hat sich die Tendenz deutlich verschärft. Besonders häufig kam es zu Bedrohungen (184 Fälle), Körperverletzungen (134) und Raubdelikten (144). Auch fünf vollendete und sieben versuchte Tötungsdelikte wurden im Jahr 2024 erfasst.

Über 600 Opfer – viele Männer, aber auch Kinder

Insgesamt wurden im Jahr 2024 fast 600 Opfer von Messerangriffen in Bremen erfasst. Zwei Drittel davon waren männlich, rund ein Viertel weiblich. Besonders alarmierend: 30 Kinder unter 14 Jahren sowie knapp 60 Jugendliche zählten zu den Betroffenen. Die meisten Opfer erlitten leichte Verletzungen, in fünf Fällen endete der Angriff tödlich.

Messerangriffe ereignen sich vor allem im öffentlichen Raum. Am häufigsten wurden Taten auf der Straße (202 Fälle) und in Wohnungen (117 Fälle) registriert. Auch in Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs kam es zu Vorfällen – sechs im Jahr 2024. Tatorte wie Bahnhöfe oder Schulen spielen laut Statistik bisher eine untergeordnete Rolle.

Wer die Täter sind – und was den Senat besorgt

Von den 396 Tatverdächtigen im Jahr 2024 waren rund 86 Prozent männlich. Die Mehrheit war erwachsen, aber auch 47 Jugendliche und 38 Heranwachsende wurden erfasst. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 53,3 Prozent. Alkohol und harte Drogen spielten bei vielen Taten eine Rolle: In 110 Fällen hatte der Täter chemische Drogen konsumiert, in 77 stand er unter Alkoholeinfluss.

Statistisch betrachtet kam es in den Stadtteilen Bremen-Mitte, Gröpelingen, Hemelingen, Neustadt und Walle besonders häufig zu Messerangriffen. Spitzenreiter war dabei die Innenstadt mit 96 Fällen im Jahr 2024. In Bremerhaven lagen Lehe und Geestemünde vorn.

Waffenverbotszonen sollen ausgeweitet werden

Als Reaktion auf die Entwicklung prüft der Senat eine Ausweitung der Waffen- und Messerverbotszonen. Bereits bestehende Verbote gelten unter anderem rund um den Hauptbahnhof, im Bremer Viertel und in Gröpelingen – jeweils zu bestimmten Uhrzeiten. Nun sollen diese Zonen räumlich und zeitlich erweitert werden. Auch der gesamte ÖPNV in Bremen ist als neue Verbotszone im Gespräch.

Neben repressiven Maßnahmen setzt der Senat auf Prävention. Das Schulprogramm "Nicht mit mir!" wurde ausgeweitet, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig für die Gefahren des Mitführens von Messern zu sensibilisieren. In Seminaren werden Handlungsalternativen aufgezeigt – kostenlos und mit Einbindung lokaler Polizeikräfte. Zusätzlich werden gezielte soziale Trainingsmaßnahmen und Nachbarschaftsprogramme gefördert.

Vergleich mit anderen Großstädten

Im Vergleich zu Bremen meldete Hamburg im Jahr 2024 insgesamt 1.266 Messerangriffe, Berlin sogar 3.412 Fälle. Beide Städte setzen ebenfalls auf Waffenverbotszonen und ressortübergreifende Prävention.

In Bremen sind laut Senat ähnliche Ansätze geplant, darunter auch individuelle Messertrageverbote für polizeibekannte Personen

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom