Leistbarkeitsindex In diesem Bundesland ist Wohneigentum noch erschwinglich
Trotz sinkender Immobilienpreise und steigender Einkommen bleibt der Traum vom eigenen Haus für viele Menschen kaum realisierbar. Eine Hanse- und eine Seestadt bilden jedoch eine Ausnahme.
Der neue "Leistbarkeitsindex" des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und des Kreditvermittlers Interhyp zeigt auf, wie gut sich Wohneigentum anhand der regionalen Preis- und Einkommensverhältnisse finanzieren lässt. Insgesamt sei Wohneigentum derzeit zwar etwas besser leistbar als noch 2023 – erschwinglich ist es dennoch nur in bestimmten Regionen.
Als erschwinglich gilt eine Immobilie dann, wenn maximal 35 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens für die Finanzierung aufgebracht werden müssen. Für diese Grenze wurde im Index der Wert 100 definiert – bezogen auf die obere Mitte der Einkommensverteilung. "Im teuren München etwa entspricht das nach Worten von IW-Immobilienfachmann Michael Voigtländer einem Einkommen von 80.000 Euro."
Großstädte bleiben teuer – selbst für Gutverdiener
Unterschreitet eine Region den Indexwert von 100, bedeutet das: Der Anteil am Einkommen, der in die Finanzierung fließt, übersteigt die empfohlene 35-Prozent-Marke. Je höher der Indexwert über 100 liegt, desto leistbarer ist Wohneigentum in der Region. Grundlage der Analyse waren Einkommensdaten der Bundesagentur für Arbeit sowie Immobilienpreise aus Interhyp-Vermittlungen.
Spitzenreiter in Sachen Leistbarkeit ist laut Index die niedersächsische Stadt Holzminden. Am teuersten ist der Immobilienkauf hingegen im Landkreis Miesbach – im Süden Bayerns. Der Grund: Dort liegt unter anderem der Tegernsee, bekannt als Wohnort zahlreicher Prominenter.
Spitzenreiter unter den erschwinglichsten Bundesländern ist das Saarland mit einem Wert von 151. Bayern landet mit 84 Punkten am unteren Ende, gefolgt von Berlin (87). Auch alle sieben größten Städte Deutschlands liegen unter dem Schwellenwert – von München (59) bis Hamburg (90).
Kleine Großstädte im Vorteil
Weitaus günstiger stellt sich die Lage in kleineren Großstädten dar. Besonders hohe Leistbarkeitswerte verzeichnen laut Studie Wolfsburg, Saarbrücken, Bremerhaven, Magdeburg und Bremen.
Der bundesweite Durchschnitt liegt aktuell exakt bei einem Indexwert von 100. Das bedeutet: Eigentum ist rechnerisch gerade so leistbar – für Menschen am oberen Rand des mittleren Einkommens.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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