Hinter Gittern wird’s eng Bremer Gefängnisse am Limit

Nur noch 21 Haftplätze frei – laut RND stößt Bremen an die Belastungsgrenze.
Was die Justizbehörde dazu sagt – und warum die Zahlen wieder steigen.
In Bremen sind die Justizvollzugsanstalten nahezu ausgelastet. Laut einer Abfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) bei allen 16 Landesjustizministerien standen in der Hansestadt zuletzt nur noch 21 Haftplätze zur Verfügung. Damit zählt Bremen zu den Bundesländern, in denen die Kapazitätsgrenze fast erreicht ist.
Ähnlich gilt auch für Hamburg, wo die Gefängnisse RND-Recherche zu etwa 96 Prozent ausgelastet laut seien. Besonders deutlich zeigt sich der Druck in Rheinland-Pfalz: Dort liegt die Auslastung im geschlossenen Frauenvollzug laut Ministerium bei 113,8 Prozent, im geschlossenen Männervollzug bei 103 Prozent.
Die geringste Auslastung haben laut RND-Bericht die Vollzugsanstalten in Sachsen-Anhalt und Sachsen mit jeweils 79 Prozent, in Brandenburg mit 78 Prozent und in Thüringen am geringsten mit 71 Prozent.
Pandemie ließ Belegung sinken
Das Bremer Justizressort erklärte gegenüber dem RND, während der Pandemie habe man die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen zeitweise ausgesetzt, um Infektionsrisiken in den Anstalten zu vermeiden. Zudem seien weniger Straftaten verzeichnet worden. Seit 2023 nehme die Zahl der Inhaftierten wieder zu.
Nach den RND-Daten liegt die bundesweite Gefängnisauslastung derzeit bei etwa 86 Prozent. Insgesamt sind mehr als 60.000 Menschen in Deutschland inhaftiert, etwa 94 Prozent davon Männer. Einige Bundesländer planen bereits zusätzliche Haftplätze.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.