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Bremerhaven: Paar konserviert Schneeflocken mit eigener Methode


Geniale Erfindung
Wie ein Paar aus Bremerhaven Schneeflocken die Ewigkeit schenkt

Von t-online, jon

30.07.2025 - 05:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Paar verewigt Schneeflocken hinter GlasVergrößern des Bildes
Helene und Thomas Hoffmann: Das Paar aus Bremerhaven konserviert Eiskristalle.. (Quelle: Hoffmann/Cryosity/dpa/dpa-bilder)
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Ein Bremerhavener Paar hat eine Methode entwickelt: Sie konservieren Schneeflocken dauerhaft zwischen Glasplatten. Ihr Geheimrezept bleibt streng gehütet.

In der Antarktis entwickelten Helene und Thomas Hoffmann eine außergewöhnliche Methode: Das Bremerhavener Ehepaar konserviert Schneeflocken dauerhaft zwischen Glasplatten und hat so bereits über hundert besonders schöne Eiskristalle für die Ewigkeit bewahrt.

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Die Idee entstand vor sieben Jahren während einer 14-monatigen Überwinterungsexpedition auf der Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis. Thomas Hoffmann arbeitete dort als Betriebsingenieur, seine heutige Frau Helene als Physikerin mit den Schwerpunkten Klima- und Eiskernforschung. "Ich wollte eine Erinnerung aus der Antarktis mit nach Hause bringen. Aber es gab ja nichts anderes als Schnee und Eis", erinnert sich der 41-jährige gebürtige Österreicher.

Zunächst scheiterten seine Versuche, einzelne Eiskristalle mit Sekundenkleber zwischen Glasplättchen zu fixieren. "Dann habe ich angefangen, mit dem Klebstoff zu experimentieren", berichtet Thomas Hoffmann. Der Durchbruch kam plötzlich: "Unter dem Mikroskop sah es wunderschön aus", schwärmt Helene Hoffmann.

Perfekte Bedingungen nur in Polarregionen

Für ihr ungewöhnliches Hobby sind die beiden auf besondere klimatische Verhältnisse angewiesen. "Schnee ist nicht gleich Schnee", erklärt Thomas Hoffmann, der hauptberuflich als technischer Inspektor bei einer Bremerhavener Reederei arbeitet. Die dicken Flocken aus Deutschland seien ungeeignet. "Wir brauchen feinen, glitzernden Schnee mit einzelnen Kristallen", ergänzt die 39-jährige Helene Hoffmann. "Die richtig großen gibt es nur, wenn es richtig kalt ist."

Ihre wertvollsten Exemplare stammen aus extremen Klimazonen: Neben den antarktischen Kristallen kamen durch Thomas Hoffmanns Teilnahme an der Mosaic-Expedition mit dem Forschungsschiff "Polarstern" auch arktische Schneeflocken zur Sammlung hinzu. Monatelang driftete das Schiff angedockt an eine Eisscholle durch das Nordpolarmeer. Auch Flocken aus den österreichischen Alpen befinden sich in der Kollektion.

Geheimrezept mit Acrylat-Anteil

Die genaue Zusammensetzung ihres Spezialklebstoffs hüten die Hoffmanns wie einen Schatz. Nur so viel verraten sie: Durch einen Anteil von Acrylat erscheint die konservierte Flocke weiß. Was Betrachter sehen, ist allerdings nicht der ursprüngliche Eiskristall, sondern dessen Abdruck, der nach dem Schmelzen zurückbleibt. Um die detaillierte Struktur zu erhalten, folgt eine sorgfältige Trocknungsphase von bis zu 48 Stunden bei verschiedenen Temperaturen.

"Thomas hat eine Engelsgeduld. Man braucht sehr viel Fingerspitzengefühl", bewundert Helene Hoffmann die Ausdauer ihres Mannes bei der Suche nach perfekten Exemplaren.

Projekt "Cryosity" macht Sammlung öffentlich

Damit auch andere Menschen ihre außergewöhnliche Kollektion betrachten können, fotografieren die Hoffmanns jede einzelne Flocke mit Makro-Objektiven. Die Bilder sind auf der Homepage ihres Projekts "Cryosity" zu sehen.

Für Konferenzen haben sie bereits Poster angefertigt. "Unten hatten wir die Originalflocke befestigt", erzählt Helene Hoffmann. Der Größenunterschied zwischen Foto und Original sei frappierend gewesen. "Das kam bei den Betrachtern gut an."

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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