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BUND ruft zu Aal-Verzicht an Weihnachtsfeiertagen auf


Bremen
BUND ruft zu Aal-Verzicht an Weihnachtsfeiertagen auf

Von dpa
21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Aale hängen zum Räuchern in einem OfenVergrößern des BildesAale hängen zum Räuchern in einem Ofen. (Quelle: Holger Hollemann/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Aal gilt bei vielen Familien in Norddeutschland als traditionelles Weihnachtsessen. Doch da der Aal-Bestand gefährdet ist, ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun zu einem Aal-Verzicht über die Feiertage auf. "Trotz seiner dramatischen Gefährdungsstufe darf der Aal in Deutschland weiterhin sowohl zu kommerziellen Zwecken als auch in der Freizeitfischerei gefangen werden", sagte die Fischereiexpertin des BUND, Valeska Diemel, in einer Mitteilung am Dienstag.

Bereits seit 2008 stehe der Europäische Aal auf der internationalen Roten Liste und sei als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Der BUND fordert daher auch einen Fangstopp. "Die neue Bundesregierung muss beim Schutz des Europäischen Aals eine Vorbildrolle übernehmen und jegliche Fischerei auf Aal verbieten", sagte Diemel in Bremen.

Komplette Fangverbote in der Berufs- und Freizeitfischerei gibt es laut BUND bislang in der Europäischen Union nur in Portugal und in Irland. Zwar wurde 2007 auf EU-Ebene beschlossen, dass jeder Mitgliedstaat Managementpläne für seine Aal-Bestände entwickeln muss. Die Ausgestaltung dieser Pläne sei jedoch verschieden, erklärte Diemel.

Der Europäische Aal ist ein wanderfreudiger Fisch. Die Elterntiere schwimmen von Europa und Nordafrika bis in die Sargassosee, östlich von Florida. Dort laichen sie. Die Jungfische werden als Larven mit dem Golfstrom vor die Küsten Europas gebracht. Von dort schwimmen sie dann flussaufwärts etwa bis in die norddeutschen Gewässer. Doch zuletzt kamen so immer weniger Fische - etwa da Flüsse durch Stauwerke so verändert wurden, dass die Aale kaum noch von der Nordsee stromaufwärts in die Binnengewässer wandern konnten.

Nach früheren Angaben des Anglerverbandes Niedersachsen nahm die Zahl der natürlich aufsteigenden Glasaale - so nennt man die ganz kleinen Jungfische - von 1980 bis heute in Deutschland um rund 90 Prozent ab. Um den Bestand zu halten, setzen Fischer auch in Niedersachsen daher jedes Jahr Tausende Glasaale in Flüssen und Seen aus. Nach BUND-Einschätzung ist die Effektivität dieser Maßnahme bisher nicht nachgewiesen und wissenschaftlich umstritten. "Tatsächlich wird so in erster Linie die Fischerei auf Aal künstlich am Leben erhalten", sagte Diemel.

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