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Lüner SV gegen BVB: So lief das Spiel des Lebens für den Sechstligisten


Sechstligist trifft gegen BVB
"Musste erst checken, dass der Ball wirklich drin ist"


Aktualisiert am 07.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Der Lüner SV zeigte Einsatz: Am Ende belohnten sie ihre Leistung mit einem Ehrentreffer.Vergrößern des Bildes
Die Lüner zeigten Einsatz: Am Ende belohnten sie ihre Leistung mit einem Ehrentreffer. (Quelle: RHR-Foto)

Der Lüner SV trifft im Testspiel gegen den BVB – und Torschütze Ayman Moussaoui Annafai wird auch am Tag danach noch gefeiert. Sein Trainer macht der ganzen Mannschaft ein dickes Kompliment.

"Das ist schon eine sehr geile Sache!" Als t-online Ayman Moussaoui Annafai am Morgen nach dem Testspiel des Lüner SV gegen Borussia Dortmund erreicht, ist der noch hörbar beeindruckt. "Gegen den BVB spielst du nicht alle Tage. Und wenn du dann auch noch triffst, dann feiern dich Freunde und Familie auch noch einen Tag später."

Bei der mehr als ehrenvollen 1:3-Niederlage des Sechstligisten war es der 20-Jährige, der den Ball in der 79. Minute ins Tor des Vize-Meisters befördert hatte. Erst eine schöne Balleroberung, dann spielte Kücük den Ball raus auf Hahne, dessen butterweiche Flanke nickte Moussaoui Annafai ein – und konnte es erst gar nicht glauben: "Ich habe ein paar Sekunden gebraucht, um zu checken, dass der Ball wirklich drin ist."

"Alles korrekte, bodenständige Jungs"

Es war ein schön herausgespielter Treffer, der auch ganz nach dem Geschmack von Lünens Trainer Axel Schmeing war. Auch der Coach des Westfalenligisten ist nach dem Testspiel beeindruckt – vom Spiel seiner Mannschaft und dem Auftritt des BVB gleichermaßen. "Es war wie erhofft ein Riesenevent für die ganze Stadt und den ganzen Verein – danke an die Borussia! Die Dortmunder waren sehr fannah und sind voll sympathisch rübergekommen."

Zwar standen auf dem Platz mehr Top-Talente aus der U19 und U23 und nur wenige Profis wie Mats Hummels. Die aber sorgten auf und neben dem Platz für glückliche Gesichter. Hummels etwa schrieb viele Autogramme, knipste Selfies und hatte für jeden einen freundlichen Blick. "Alle überhaupt nicht abgehoben", meint Schmeing, der auch die Geste von Reus, Kobel und Co. stark fand. Die konnten zwar nicht mitkicken, waren aber in Zivil nach Lünen gekommen und hatten sich unter die Zuschauer gemischt. "Das zeigt den Respekt für unseren kleinen Verein und die Fans", freut sich der Heimtrainer.

Den guten Eindruck bestätigt auch Ayman Moussaoui Annafai. "Das sind alles sehr korrekte, bodenständige Jungs", gibt der Lüner seinen Eindruck wieder. Mit Mo Dahoud und anderen habe man auch ein bisschen quatschen können. Einziger kleiner Wermutstropfen für den 20-Jährigen: Beim Trikottausch nach dem Abpfiff kam ausgerechnet der Torschütze zu kurz. "Da waren meine Mitspieler schneller", lacht Moussaoui Annafai.

Axel Schmeing hatte da mehr Glück, er konnte seinem Sohn das Dortmunder Trikot von Mo Dahoud mit nach Hause bringen. Wobei er erst versucht hatte, die Nummer 39 zu ergattern, wie er t-online erzählt – das Shirt von Prince Aning. Der neue Linksverteidiger, 18 Jahre jung und gerade erst von Ajax Amsterdam eigentlich für die U23 des BVB verpflichtet, war bei seiner ersten Partie in Schwarz-Gelb als offensiver Linksaußen der auffälligste Spieler auf dem Platz.

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"Nach den ersten Aktionen dachte ich schon: Altobelli! Wenn der Junge verletzungsfrei und im Kopf klar bleib, dann wird der mal richtig Schlagzeilen schreiben", ist sich Schmeing sicher. Das Prinzen-Leibchen gab Aning allerdings nicht her, weil er sein Debüttrikot gerne als Erinnerungsstück behalten wollte.

Komplimente hat Axel Schmeing am Tag danach aber nicht nur für den Gegner, sondern auch für seine eigenen Jungs. Und das fängt schon damit an, dass aus dem Kader bis auf einen Urlauber und einen Verletzten jeder der Spieler dabei war. "Das ist sonst mitten in der Woche um 19 Uhr nicht immer unbedingt der Fall, zeigt aber den Stellenwert für jeden Einzelnen, den dieser Vergleich hatte. Das haben alle ernst genommen."

"Geärgert, dass wir da so eine Kirsche bekommen haben"

Und so präsentierte sich der Lüner SV auch; vor allem die erste Halbzeit und die Schlussviertelstunde stellten Schmeing zufrieden. "Ich wäre auch sehr gerne mit einem 0:0 in die Pause gegangen", meint der 48-Jährige mit Blick auf das Gegentor unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, als Prince Aning einen Fehler in der Lüner Abwehr nutze. "Wir waren in der Kabine happy, dass wir uns so gut verkauft haben. Aber zugleich haben sich auch alle geärgert, dass wir da so eine Kirsche reinbekommen", erzählt der Trainer.

Am Ende waren es nur zwei Gegentreffer mehr, dazu das eigene Tor von Ayman Moussaoui Annafai; für den Lüner SV unter dem Strich ein rundum gelungener Abend und für Schmeing ein guter Auftakt in die neue Saison. Dort will der Westfalenligist unter die ersten Fünf – mindestens. Vielleicht kann man die große Borussia dann eines Tages bei einer Neuauflage sogar als Oberligist begrüßen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Gespräche vor Ort
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