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Brandt über BVB-Erfolg: "Jeder stellt sein Ego hinter den Erfolg"


"Jeder stellt sein Ego hinter den Erfolg"
BVB-Spieler Brandt erklärt Höhenflug


Aktualisiert am 20.02.2023Lesedauer: 4 Min.
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Julian Brandt (BVB) jubelt nach seinem Tor zum 3:1: Der BVB gewann mit 4:1 gegen die Hertha. (Quelle: IMAGO/UWE KRAFT)

Nach dem 4:1-Sieg über Hertha BSC steht der BVB mit den Bayern punktgleich an der Spitze. Julian Brandt sieht vor allem einen Grund für die Erfolgsserie.

Julian Brandt überzeugt seit Wochen mit überragenden Leistungen im Mittelfeld von Borussia Dortmund und ist einer der Faktoren für den Höhenflug des BVB. Der 4:1-Erfolg über Hertha BSC war der achte Sieg im achten Pflichtspiel dieses Jahres. Punktgleich mit den Bayern und Union Berlin mischt die Borussia im Kampf um die Meisterschale voll mit.

Für Brandt gibt es eine ganze Reihe an Gründen für den Erfolg – eine Tatsache aber sticht für den Nationalspieler deutlich heraus. Nach der Partie gegen die Berliner sprach der 26-Jährige über Teamgeist und Egoismus, die Gefahr von allzu viel Lob und die richtige Strategie, um auch in ein paar Wochen noch im Kampf an der Tabellenspitze dabei zu sein.

Julian Brandt über …

… den Spielverlauf gegen Hertha BSC:

Wir sind momentan extrem effizient. Es sah nach Chancen nicht unbedingt danach aus, dass wir mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit gehen. Es ist eine Qualität, nach zwei intensiven englischen Wochen, die Spiele schnell an sich zu reißen und so Druck herauszunehmen. Gerade zu Hause hast du mittlerweile ein gewisses Selbstverständnis, dass du noch das eine oder andere Tor machst. Du darfst dich in den nächsten Wochen nicht darauf ausruhen, aber gegen Hertha hatte ich ein gutes Gefühl, dass wir das Spiel ziehen.

… Gründe für die aktuellen Erfolge:

Wir haben uns viele Dinge hart erarbeitet, auch wenn es im Detail fußballerisch nicht immer schön aussieht. Wir haben extrem gute Jungs, die sich in eine sehr gute Form gebracht haben. Wir alle geben unheimlich viel Gas. Wir beschäftigen uns viel mit unseren Gegnern und auch damit, was wir selbst nicht gut machen.

… die Herausforderungen, die der Erfolg mit sich bringt:

Wir sind momentan einigen Gefahren ausgesetzt. Zum einen ist das Gucken auf andere ein schwieriges Thema. Zum anderen bekommen wir im Moment extrem viel Lob, was ich auf Dauer auch als Gefahr sehe. Für jeden Menschen ist es normal, sich irgendwann ein bisschen darauf auszuruhen. Davon müssen wir uns extrem fernhalten.

… die Voraussetzungen, weiterhin erfolgreich zu sein:

Wenn wir jetzt anfangen, auch nur einen Meter weniger zu laufen, nur einen Pass weniger zu spielen oder zu denken, wir sind die Größten, dann geht das ganz schnell nach hinten los. Momentan sehe ich die Gefahr nicht, aber wir müssen hart dafür arbeiten. Wir müssen den nötigen Ehrgeiz und Willen beibehalten, dass alles immer wieder bei null anfängt. Wenn wir das schaffen, kann das eine erfolgreiche Saison werden.

… den Vorteil des großen Kaders:

Wir verstehen langsam als Mannschaft, dass wir jeden brauchen. Du willst natürlich immer der sein, der 90 Minuten spielt und nicht nur Halftime-Jobs hat. Aber wie oft haben uns unsere Joker dieses Jahr schon Siege geholt? Du ziehst daraus, dass wir sowohl auf dem Platz in der ersten Elf, als auch auf der Bank Jungs haben, die oft scoren. Daraus kannst du das effektive Spiel ableiten, weil viele Jungs einfach da sind, wenn es darauf ankommt. Das zeichnet uns momentan aus. Und das hat uns in der Hinrunde extrem gefehlt.

… den harten Kampf um die Stammplätze:

Unzufriedenheit entsteht momentan auch. Aber jeder stellt sein Ego hinter den Erfolg. Jeder packt den Erfolg der Mannschaft über sein eigenes Ego – das ist das, was uns momentan auszeichnet. Ich kann jeden Spieler verstehen, der auf der Bank sitzt und frustriert ist. Es sind alles ehrgeizige Spieler. Aber wenn du jetzt anfängst rumzunörgeln, dann stoppen wir uns am Ende nur selbst und tun allen anderen einen Gefallen. Für Edin (Terzic, Anm. der Redaktion) ist es auch schwierig, gegen Chelsea Mats (Hummels) und Marco (Reus) rauszulassen. Aber dem Trainer ist es so sicher lieber als in der Hinrunde, in der wir auf einmal mit elf Spielern monatelang versuchen mussten, uns aufrecht zu halten.

… den Kampf an der Tabellenspitze und die Chancen auf die Schale:

Wir haben erst den 21. Spieltag. Das fühlt sich ein bisschen so an, als hätte gerade die zweite Halbzeit angefangen. Wenn du früh in Topform bist, ist es anspruchsvoll, sie zu halten. Man darf auch jetzt nicht anfangen zu glauben, dass wir unbesiegbar sind. Und wir sind auch nicht so gut, wie wir gemacht werden. Wir machen auch unsere Fehler. Aber wir müssen dieses Level so lange wie möglich aufrecht halten. Wenn es dann der 29. Spieltag ist und du bist immer noch oben dran, dann ist auch alles drin.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Julian Brandt nach dem Spiel in der Mixed Zone des Stadions
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