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Borussia Dortmund verliert gegen Hoffenheim: Julian Brandt ärgert eins total


2:3-Niederlage gegen Hoffenheim
Brandt sauer nach Heimpleite – was ihn am meisten ärgert


26.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Julian Brandt beim Spiel gegen Hoffenheim: "Das ist Wahnsinn!" (Quelle: IMAGO/Herbertz / Nico Herbertz/imago-images-bilder)

Sinnlos, schlampig und schwer zu akzeptieren – so sieht Julian Brandt die Heimpleite gegen Hoffenheim. Dann redet er seinen Mitspielern ins Gewissen.

Pfiffe von den Rängen, Kopfschütteln auf dem Platz – beim BVB macht sich nach der 2:3-Heimniederlage gegen die zuvor acht Spiele sieglose TSG Hoffenheim Krisenstimmung breit. Klare Kritik gibt's auch aus den eigenen Reihen. Ein deutlich angefressener Julian Brandt nahm nach der Partie kein Blatt vor den Mund und sprach die Probleme der Borussia schonungslos an.

Der Nationalspieler sieht vor allem die Mannschaft in der Verantwortung, die die Partie trotz einer 2:1-Pausenführung in der zweiten Halbzeit leichtfertig hergeschenkt hat. Und Brandt macht klar: So kann’s nicht weitergehen!

Julian Brandt über…

…sein Fazit zu Spiel und Ergebnis:

Es ist enttäuschend. Es war ein absolut sinnloser Spielverlauf, wie wir es hergegeben haben. Total unnötig. Warum wir mit schlampigen Bällen einen Gegner, den wir da hatten, wo wir ihn haben wollten, wieder ins Leben holen und mit zwei Toren belohnen, das ist Wahnsinn!

…Dinge, die in der ersten Halbzeit gut waren:

Wir haben in der ersten Halbzeit eine Reaktion gezeigt, das Spiel gedreht und das Spiel auch kontrolliert. Am Anfang hatten wir ein paar mehr Chancen, zum Ende wurde es weniger. Aber du hast es geschafft, Hoffenheim zum Laufen zu bringen und müde zu machen. Und ihnen auch ein bisschen die Lust zu nehmen zum Fußballspielen. In der ersten Halbzeit konnten wir Pässe spielen, Stafetten spielen, die Seiten wechseln. Wir hatten Ruhe am Ball und haben Entscheidungen gefunden.

…Probleme in der zweiten Halbzeit:

In der zweiten Halbzeit stellen wir nicht individuelle Fehler ab, sondern verdoppeln und verdreifachen die Fehler. Wir haben eine sehr schwere Entscheidungsfindung, wann wir Fußball spielen wollen und wann es auch mal Sinn ergibt, den langen Ball zu wählen, rauszuschieben und auf den zweiten Ball zu gehen. Das ärgert mich am meisten. Das nervt mich einfach! Und das ist schwer zu akzeptieren.

…das fehlende Maß zwischen rustikalem und filigranem Fußball:

Ich rechne es der Mannschaft hoch an, dass jeder das Verlangen hat, Dinge fußballerisch zu lösen. Ich bin bei weitem kein Fan von Gebolze und hohen Bällen. Aber es gibt Situationen, in denen es gefährlich werden kann und die man gewissermaßen auch voraussehen muss. Und dann ist es auch okay, den Ball hinter die Kette zu spielen. Oder du kannst den Ball auch mal ins Aus kloppen. Und dann löst man eine Situation, indem man kompakt verteidigt und den Ball wieder gewinnt.

…Fehler, mit denen man den Gegner wieder zurück ins Spiel holt:

Wir gehen mit manchen Situationen zu leichtfertig um. Das war in der zweiten Halbzeit der Fall. Ob Hoffenheim, Heidenheim – du gibst diesen Mannschaften dann einfach wieder Raum und Chancen. Das müssen wir lernen.

…Ursachen für die Probleme bei einem höher stehenden Gegner:

Das ist kein taktisches Thema. Wir standen in der zweiten Halbzeit in derselben Taktik, in derselben Formation. Es gab Räume, die wir bespielen konnten. Dann müssen wir eben hinter die Kette spielen, dafür sind die Räume ja da. Das wäre die Lösung gewesen. Und das ist es, was ich nicht verstehe: dass wir nicht die Art und Weise anpassen, wie wir spielen. Dass wir merken, wenn sie mit ihren Sechsern höher stehen, dass wir es zum Beispiel schaffen, einen Niclas Füllkrug zu suchen, der in einen Raum kommt. Oder dass wir es schaffen, Donyell Malen und Jadon Sancho in ein Laufduell mit John Brooks zu schicken und hinter die Ketten zu kommen. Dann wird Hoffenheim auch wieder tiefer stehen, weil sie Angst vor diesen Situationen haben.

…die Eigenverantwortung der Profis:

Wir sind alle erwachsen. Am Ende ist jeder in der Pflicht, auf dem Platz die richtigen Entscheidungen zu treffen, was gut fürs Team ist. Das ärgert mich!

…wiederkehrende Probleme, mit dem Pressing des Gegners umzugehen:

Wir haben eine Saison, in der uns sehr viel nachgesagt wird, dass wir nicht den schönsten Fußball spielen. Da geht es am Ende auch ein bisschen um Selbstverständnis und Selbstvertrauen, dass es kein Problem wird, wenn ich angelaufen werde. Dass ich das auflösen kann, indem ich mal einen Doppelpass spiele oder mal abdrehe und die Seite wechsele. Das sind alles Muster, die du nutzen kannst, um ein Pressing zu überspielen. In der Umsetzung fehlt es uns aber momentan.

…den Unmut der Fans:

Es gab in der ersten Halbzeit mal einen Abspielfehler, mal einen Stellungsfehler – ein, zwei Situationen, aber die haben wir im Großen und Ganzen ausbügeln können. Aber wenn du das in der zweiten Halbzeit alle zwei Minuten hast, dann merkst du, dass die Menschen unruhig werden im Stadion. Aufgrund des Spielverlaufs kann ich die Pfiffe der Fans verstehen.

…die nächsten Wochen:

Wir müssen gewinnen! Auf die Niederlagen habe ich keinen Bock mehr! Ich habe auch keinen Bock mehr auf Unentschieden. Ich will Spiele gewinnen – und daran müssen wir schleunigst arbeiten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Gespräch mit Julian Brandt nach dem Spiel in der Mixed Zone des Stadions
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