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Dortmund: Mörder von Nicole Schaller gefasst – Eltern reagieren auf Festnahme


16-Jährige getötet
Flüchtiger Mörder festgenommen – Nicoles Eltern erleichtert

Von dpa, pb

25.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Ralf H. bei seinem Prozess (Archivfoto): Er wurde wegen Mordes an einer 16-jährigen Schülerin verurteilt. Kurz vor Weihnachten gelang ihm die Flucht.Vergrößern des BildesRalf H. bei seinem Prozess (Archivfoto): Er wurde wegen Mordes an einer 16-jährigen Schülerin verurteilt. Kurz vor Weihnachten gelang ihm die Flucht. (Quelle: Bernd Thissen/dpa-bilder)
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Aufatmen kurz vor Weihnachten: Der Mörder der 16-jährigen Nicole Schaller wurde in den Niederlanden gefasst. Die Eltern der Ermordeten zeigten sich erleichtert.

Nach der Festnahme des Mörders von Nicole Schaller in den Niederlanden haben sich die Eltern der vor 28 Jahren ermordeten Schülern an Heiligabend erleichtert gezeigt.

Gegenüber den "Ruhr Nachrichten" sagte die Mutter des getöteten Mädchens, Sigrid Schaller, über die kurz vor Heiligabend erfolgte Festnahme: "Das war wirklich ein Weihnachtsgeschenk." Der verurteilte Mörder Ralf H. war in der Nacht auf Freitag in den Niederlanden gefasst worden.

Mord in Dortmund: Verlobte half Täter bei Flucht

Nach Angaben der Polizei in Münster und der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde der 56-Jährige in Enschede in einer Wohnung festgenommen. Bei ihm war nach Angaben einer Polizeisprecherin auch seine Verlobte. Die 54-jährige mutmaßliche Fluchthelferin wurde nicht festgenommen, da gegen sie kein internationaler Haftbefehl vorlag.

"Nach ihr wurde nur national, nicht international gesucht. Sie ist zunächst in der Wohnung verblieben." Ralf H. war am Dienstagabend von seinem Wohnort Münster geflohen, nachdem er sich von einer gerichtlich angeordneten Fußfessel befreit hatte.

Die Ermittler hatten das Duo dann kurz vor Heiligabend mit Hilfe von Zielfahndern des Landeskriminalamtes aufgespürt. Gegenüber der Zeitung sagte Schaller, dass die Nachricht von der Flucht des Mörders ihrer Tochter zu Beginn der Woche erschreckend gewesen sei. Die Tage der Ungewissheit, ob H. gefunden werden kann, seien schlimm gewesen.

Doch kurz vor Weihnachten dann die erleichternde Nachricht. "Es waren so viele Pannen, die da passiert sind. Aber jetzt ist er da und darf jeden Tag daran denken, warum er im Gefängnis ist", so Schaller gegenüber der Zeitung.

Ralf H. in Niederlanden festgenommen: Rückkehr nach Deutschland noch unklar

Der heute 56-jährige Ralf H. war im vergangenen Januar, rund 27 Jahre nach dem gewaltsamen Tod der 16-jährigen Nicole Schalla, vom Landgericht Dortmund zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte die Schülerin 1993 in einem Dortmunder Vorort überfallen und erwürgt – aus sexuellen Motiven. Daher liegt die Verantwortlichkeit für den Fall bei der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Für die Verlobte des Verbrechers sind wiederum die Behörden in Münster zuständig.

2018 war Ralf H. nach einer Neuauswertung von DNA-Spuren festgenommen worden. Dabei ging es um eine Hautschuppe, die auf der Leiche der Schülerin gefunden worden war. Ein erster Prozess war wegen einer kranken Richterin geplatzt.

Flucht von Ralf H.: Gericht sah keine Fluchtgefahr

Nach dem Urteil hatte das Oberlandesgericht Hamm entschieden, dass der Verurteilte aus der überlangen Untersuchungshaft bis zu einem rechtskräftigen Urteil entlassen werden musste. Aus Sicht des OLG hatte sich das Landgericht zwischen den beiden Prozessen zu viel Zeit gelassen. Das OLG sah keine Fluchtgefahr. Auf Antrag der Polizei hatte das Amtsgericht Münster im April 2021 das Tragen einer Fußfessel für den Deutschen mit Wohnsitz in Münster angeordnet.

Zum Zeitpunkt der Flucht am Dienstag lag Ralf H. die Entscheidung des Bundesgerichtshofes vor, dass das Urteil des Landgerichts Dortmund rechtskräftig ist. Der Haftantrittsbescheid für seine lebenslange Haftstrafe sollte ihm aber erst noch zugestellt und dann vollstreckt werden.

Die zeitliche Lücke nutzte Ralf H., um die Fußfessel abzulegen und sich über die Grenze ins Nachbarland abzusetzen. Wann er möglicherweise nach Deutschland überstellt wird, war Heiligabend noch unklar. "Ich gehe davon aus, dass das sicher noch einige Tagen dauern wird", sagte Staatsanwalt Kruse.

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