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Titel in der Europa-League: Die unerfüllte Sehnsucht des BVB


Titel in der Europa League
Die unerfüllte Sehnsucht des BVB


Aktualisiert am 17.03.2022Lesedauer: 4 Min.
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Marco Reus (Archivbild): Dieses Jahr soll es in der Europa League endlich klappen.Vergrößern des Bildes
Marco Reus (Archivbild): Dieses Jahr soll es in der Europa League endlich klappen. (Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)

Der BVB trifft in der Europa League auf die Glasgow Rangers. Den Pokal konnten die Dortmunder noch nicht gewinnen. Sie waren nah dran, manchmal sind sie geradezu tragisch gescheitert. Was bis heute geblieben ist, ist eine unerfüllte Sehnsucht.

Immer wieder Glasgow. Hier im Hampden-Park avancierte Borussia Dortmund zum ersten deutschen Europapokalsieger überhaupt. 2:1 nach Verlängerung hieß es 1966 gegen den FC Liverpool, als Sigi Held und Stan Libuda ein Wunder wahr werden ließen.

Seither steht der Europapokal der Pokalsieger in der schwarz-gelben Vitrine – ein Cup, den es heute gar nicht mehr gibt. Auch die Champions League gewann der BVB. Als Underdog führte Ottmar Hitzfeld die Mannschaft 1997 in München zum Sieg über das Starensemble von Juventus Turin. Ein Doppelpack von Kalle Riedle, der legendäre Lupfer von Lars Ricken – Tore für die Ewigkeit.

Der BVB und die Europa League: Oft gescheitert

Nur der UEFA-Cup, den sie heute Europa League nennen, dieser dritte große Pokal, er fehlt noch im Briefkopf des Vereins. 13 Mal hat der BVB Anlauf genommen, diesen Titel zu gewinnen. 13 Mal ist man gescheitert.

Die Duelle gegen die Rangers, die jetzt im Signal Iduna Park und zwei Wochen später im Ibrox Stadium der Gegner sind, stellen einen neuen Versuch dar, die Sehnsucht nach dem Pott zu stillen. Natürlich würde man lieber noch in der Champions League mitmischen, wo der Ruhm größer und die Prämien stattlicher sind. Doch nach dem Aus in der Gruppenphase gilt es nun, das Beste aus der Situation zu machen.

Immer wieder Glasgow. Auch in der ersten Partie, die Dortmund jemals im UEFA-Cup austrug, hieß der Gegner Glasgow Rangers. 16 Jahre nach dem bis dahin letzten internationalen Spiel, nach Abstieg und Wiederaufstieg hatte Branko Zebec die Borussia 1982 auf Rang sechs in der Bundesliga und damit zurück nach Europa geführt.

Unter seinem Nachfolger Karl-Heinz Feldkamp forderte die Borussia im September 1982 die Schotten mit einer Mannschaft, in der neben erfahrenen Spielern wie Rekordtorschütze Manni Burgsmüller ein gewisser Michael Zorc sein Europapokal-Debüt feierte. Lang sollte der Auftritt auf europäischer Bühne allerdings noch nicht dauern. Dem torlosen Remis im Westfalenstadion folgte im Rückspiel das Aus in der ersten Runde nach einer 0:2-Niederlage.

Ottmar Hitzfeld sorgt in den 1990ern für Aufschwung

Auf einem deutlich besseren Weg wähnte sich der BVB im November 1987. Frank Mill per Doppelpack und Ingo Anderbrügge schossen im Achtelfinale einen klaren 3:0-Erfolg gegen den Club Brügge heraus, der Einzug ins Viertelfinale schien nur noch Formsache. Dass man keine zwei Wochen später in Belgien auseinanderbrechen und nach Verlängerung mit 0:5 verlieren würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Es war die höchste Pleite in der schwarz-gelben Europapokalgeschichte.

In den neunziger Jahren war die Borussia immer mal wieder Gast im UEFA-Cup – vor allem dank Ottmar Hitzfeld. Schon in seinem zweiten Jahr führte der Trainer die Borussia 1993 sogar ins Finale gegen Juventus Turin, das damals noch mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wurde.

Zweimal präsentierte sich die Borussia kämpferisch und leidenschaftlich, war dem mit Weltklasse-Spielern gespickten Kader der Italiener aber auch zweimal unterlegen. 1:3 zu Hause und 0:3 in Turin hieß es am Ende, weil der BVB zudem verletzungsbedingt auf Stützen wie Sammer, Poulsen, Kutowski und im Rückspiel auch noch auf Chapuisat und Zorc verzichten musste.

Funfact am Rande: Neben Baggio, Conte und Vialli hießen die Juve-Stars im Finale 1993 Andi Möller und Jürgen Kohler – und die trugen vier Jahre später beim Sieg der Dortmunder in der Königsklasse gegen Juventus dann das schwarz-gelbe Trikot.

2002 schien der Traum zum Greifen nah

Trotz der Niederlagen feierten die Fans ihren BVB. Der Stolz übertraf die Enttäuschung. Ganz anders war diese Ausgangslage 2002, als die Borussia zum zweiten Mal in das Endspiel um den UEFA-Cup einzog. Dieses Mal hieß der Gegner Feyenoord Rotterdam, dieses Mal wollte die Elf von Matthias Sammer den Pokal nach Hause holen.

Rosicky, Reuter, Koller, Amoroso, Dedê, Lehmann: Die mit Nationalspielern und Weltklassefußballern besetzte Mannschaft griff in Rotterdam nach den Sternen und wurde fast tragisch von der Realität eingeholt. Als Jürgen Kohler im letzten Spiel seiner Karriere nach 31 Minuten wegen einer Notbremse vom Platz flog, war das trotz großen Kampfes der Anfang vom Ende eingeläutet – Feyenoord gewann 3:2.

So nah wie in jenem Mai 2002 sollte der BVB dem ersehnten Pokal seither nicht wieder kommen. Die letzten Auftritte im UEFA-Cup endeten gegen mittelklassige Vereine wie Sochaux oder Udinese ernüchternd früh, 2010/11 war schon in der Gruppenphase der neuen Europa League Endstation.

2016 sollte noch einmal das Jahr werden, in dem es endlich klappt. Der BVB war in der Bundesliga in der letzten Klopp-Saison auf der Zielgeraden noch ins internationale Geschäft gerutscht. Und ausgerechnet gegen Klopp und seine neue Liebe sollte dann im Viertelfinale Endstation sein.

Nach dem 1:1 im Hinspiel gegen den FC Liverpool wähnte sich die Borussia im Rückspiel auf bestem Wege, führte nach Toren von Mkhitaryan, Aubameyang und Reus an der legendären Anfield Road nach 57 Minuten schon mit 3:1. Dann aber entfaltete dieses Stadion seine ganze Kraft, dann pushte Klopp die Engländer ans Limit – und das Ende für die Dortmunder war richtig bitter.

In der Nachspielzeit erzielte Liverpool den Siegtreffer zum 4:3, der BVB war ausgeschieden. Klopp hatte seine Wandlung von Schwarz-Gelb zu Rot endgültig vollzogen – und der BVB muss weiter mit seiner unerfüllten Sehnsucht leben. Bis heute.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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