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Faschings-Skandal in Prossen: Regenbogen-Mann an Marterpfahl gefesselt


Fasching in der Sächsischen Schweiz
Regenbogen-Mann bei Umzug an Marterpfahl gefesselt


Aktualisiert am 26.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die "Schifferfastnacht" in Prossen wieder im Januar stattfinden: ein skandalträchtiges Comeback.Vergrößern des Bildes
Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die "Schifferfastnacht" in Prossen wieder im Januar stattfinden: ein skandalträchtiges Comeback. (Quelle: Screenshot Youtube)

Ein Faschingswagen mit amerikanischen Ureinwohnern in schwarz-weiß-roter Kriegsbemalung sorgt für Empörung im Netz. Nicht zum ersten Mal.

2020 baumelte ein abgetrennter Greta-Thunberg-Kopf vom Faschingswagen, dieses Jahr wurde ein Mann im Regenbogen-Anzug an einen Marterpfahl gefesselt. Die sogenannte "Schifferfastnacht" in Prossen, einem Ortsteil von Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz, weiß zu provozieren.

Nachdem die fünfte Jahreszeit in Sachsen coronabedingt zwei Jahre zu kurz gekommen war, fuhren am Samstag zur "Schifferfastnacht" wieder fast zehn Wagen beziehungsweise Schiffe auf: Ein Brauch, der einst den Winter und das Eis vom Fluss vertreiben sollte, das die Elbe-Schiffer zur Untätigkeit verdammte. Heutzutage geht es beim Festumzug vor allem darum, den politischen Diskurs besonders scharfzüngig zu kommentieren.

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Dieses Jahr haben einige Prossener mit einem "Asyl-Ranch"-Wagen für viele Twitter-Nutzer die Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten: Zu Karnevalsmusik tanzen als amerikanische Ureinwohner verkleidete Narren über einem "Deutschland, dement und krank: Winnetou sucht Asyl im Sachsenland"-Banner – einer trägt rot-weiß-schwarze Kriegsbemalung: In der Mitte des Wagens ist ein Mann im Regenbogenanzug an einen Marterpfahl gefesselt – der bei einigen Stämmen dazu genutzt wurde, Feinde zu foltern und zu erniedrigen.

"Das ist Fasching"

Anlass für das Motiv scheint die "Cancel Culture"-Debatte um Winnetou zu sein – als der Ravensburger Verlag im Sommer die Auslieferung einer Wiederauflage von Karl-May-Büchern gestoppt hatte –, vermischt mit der Debatte zur "Woke Culture". Der Mann im Regenbogenanzug, also ein Symbol für die Queer- und Trans-Community, die an den Marterpfahl verbannt wurde.

Für Thorsten Mense, Journalist der linken Wochenzeitung "Jungle World", ist das kein Spaß mehr, "sondern eine Drohung". Viele andere Twitter-Nutzer erklären den Wagen als symptomatisch für die gesamte Region.

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Der Schriftführer der Schiffergesellschaft "Elbe" Prossen, Peter Clemens, wollte sich gegenüber t-online weder zur Empörung im Internet noch dazu, ob die Motive im Vorfeld abgesprochen werden, äußern.

Vor drei Jahren hatte der Umzug in Prossen bereits mit einem "Fuck you Greta"-Wagen für Aufsehen gesorgt, das einen abgetrennten Pappmaché-Kopf der damals 17-jährigen Aktivistin zeigte. Damals hatte der Vorsitzende Jens George den Greta-Wagen gegenüber der dpa mit "Das ist Fasching!" kommentiert.

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