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Dresden: Mann soll sächsische Weinprinzessin angezündet haben


Streit ums Abendessen eskaliert
Rocker soll sächsische Weinprinzessin angezündet haben

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 11.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Kati H.: "Mich bricht kein Mann."Vergrößern des BildesKati H.: "Mich bricht kein Mann." (Quelle: privat)
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Es ist ein erschreckender Fall von Gewalt gegen Frauen: Kati H. wurde mit Bio-Ethanol übergossen und angezündet. Sie schwebte in akuter Lebensgefahr.

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen 52 Jahre alten Mann erhoben, weil dieser seine Lebensgefährtin immer wieder ins Gesicht und gegen den Körper geschlagen und sie dann angezündet haben soll. Jetzt schildert Kati H., wie sich die Attacke aus ihrer Sicht ereignete.

Demnach ist der mutmaßliche Täter ein Motorrad-Fan, Rocker und Lkw-Fahrer. Kati H. aus dem Landkreis Meißen ist ehemalige sächsische Weinprinzessin.

Die Mittvierzigerin und der Rocker waren seit vier Jahren ein Paar. Aber schon seit geraumer Zeit sei Ronny A. (Name geändert) immer wieder gewalttätig geworden. Er sei krankhaft eifersüchtig gewesen, berichtete Kati H. t-online. Er habe sie als sein Eigentum betrachtet, habe Nachbarn engagiert, um sie zu überwachen – und immer wieder zugeschlagen, wenn er wütend war. Einmal habe er ihr das Steißbein gebrochen.

"Ich zünde dich an, meine Jacke fasst niemand an"

Am Abend des 23. Januar 2021 eskalierte mal wieder ein Streit. Dieses Mal beschwerte sich A., dass Kati H. nicht für sie gekocht habe. Sie beschreibt, dass er zuschlug, ihr ihren Haustürschlüssel wegnahm. "Ich lag am Boden, blutete, sein Fuß stand auf meinem Unterarm", berichtete sie der "Bild am Sonntag".

Dann habe sie seine Motorradjacke in den Garten geschleudert, daraufhin sei er komplett ausgerastet: "Ich zünde dich an, meine Jacke fasst niemand an", soll er gerufen haben.

Als sie mit ihrem Handy die Polizei rufen wollte, habe er das Telefon weggerissen, den Ethanol-Kanister für den Tischofen im Haus geholt, die Flüssigkeit über H. ausgekippt und "Brennen sollst du!" gesagt. Dann habe er das Ethanol mit einem Feuerzeug entzündet.

Staatsanwaltschaft Dresden: 27 Prozent der Haut verbrannt

Kati H. erlitt schwerste Verletzungen, besonders an Hals, Oberkörper und Armen. 27 Prozent ihrer Haut verbrannten. Sie schwebte laut Staatsanwaltschaft in akuter Lebensgefahr.

Zuerst versuchte sie, draußen im Schnee die Flammen zu löschen, dann mit Wasser in der Badewanne. Schließlich wählte ihr A. den Notruf.

"Die Geschädigte wird dauerhaft entstellt bleiben", heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. "Der Beschuldigte soll im Moment der Tat den Tod der Frau billigend in Kauf genommen haben."

Kati H.: "Mich bricht kein Mann"

Und dennoch wird er nun nur wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft begründet das damit, dass er in dem Moment, als er selbst den Rettungsdienst rief, "strafbefreiend zurückgetreten" sei vom Versuch, sie zu töten.

A. bestreitet, Kati H. angezündet zu haben. Er behauptet, sie sei es selbst gewesen. Darüber kann sie nur den Kopf schütteln. "Mich bricht kein Mann", sagt sie t-online.

Wann der Prozess am Landgericht Dresden beginnt, ist noch offen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Kati H.
  • medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden vom 6. April 2023
  • bild.de: "'Brennen sollst du!'"
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